Unsere Tochter ist nun gerade 14 Monate alt geworden. Seit einigen Wochen hat sie vor etlichen Tieren panische Angst. Wir leben auf dem Lande, ich gehe daher oft mit ihr spazieren und komme bei einigen Tiergehegen vorbei. Zu Beginn hatte sie an den Pferden, Eseln und Schweinen riesen Spass. Seit einigen Wochen jedoch fängt sie schon an zu weinen, wenn die Tiere noch gar nicht sichtbar sind, wir nähern uns nur der Stelle. Es ist nun schon soweit, dass sie bei Katzen anfängt zu weinen, das weitet sich immer mehr aus. Können Sie mir sagen woher diese Angst kommt und wie ich mich da richtig verhalte? Habe jetzt diese Tiere gemieden, kann aber bald nicht mehr nach Draussen gehen. Vielen Dank
Mitglied inaktiv - 07.12.2004, 23:02
Antwort auf:
Kind hat Angst vor Tieren
Stichwort: Furcht
Hallo, im zweiten Lebesjahr wird aus den ursprünglichen Angstgefühlen, die jeder Säugling hat und wegen derer er oft weint und sich an die Mutter klammert, eine spezifische Furcht vor allen unerklärlichen und unberechendbaren Dingen. Dazu zählen auch die Tiere. Man spricht auch von Objektangst.
Da gibt es so kuriose Dinge wie, daß sich Kleinkinder vor hüpfenden Bällen ängstigen oder vor schwirrenden Fliegen. Weil Angst ein infiltrativer Prozeß im menschlichen Gehirn ist, d.h. Angst sich leicht verbreitet und ausweitet, -daß sie auch ansteckend sein kann, wissen wir alle-, weil das so ist, hilft nur eins, daß sich das Kind mit seinen Eltern im Rücken der Furcht stellt und diese Schritt für Schritt abbaut. Man muß sich also zusammen mit seinem Kind ganz behutsam dem Angstobjekt nähern und ihm dabei mit beruhigenden Worten erklären, daß die Furcht unbegründet ist. Natürlich nur, wenn sie wirklich unbegründet ist, sonst wäre es eine Falle.
Gehen Sie dabei immer nur bis zu der Schwelle, bis zu der das Kind es mit Ihnen aushält. Kommen sie allein nicht klar, müssen Sie sich einen Kinderpsychologen/in zu Hilfe nehmen. Viele Grüße und viel Erfolg
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 08.12.2004