Frage: Kind 25 Mo.

Unsere To. 25 Mo, Einzelkind, sicher gebunden, nie fremdbetreut, die ersten 11 Mo war ich in Elternzeit, dann mein Mann 3 Mo, seitdem arbeiten wir beide reduziert um sie abwechselnd zu betreuen. Sie schläft im Elternbett meistens auf meinem Arm, wenn ich nicht da bin schmiegt sie sich gleich an ihren Papa an. Sie ist ein sehr neugieriges, aufgewecktes Kind, das in letzter Zeit immer gleich in voller Lautstärke schreit wenn sie nicht etwas sofort bekommt. Ablenken funktioniert seltens, ignorieren unmöglich (hängt dann wimmernd an meinem Bein und will auf den Arm). Sie brüllt wirklich in voller Lautstärke das uns die Ohren wehtun! Nachts verlangt sie dann abwechselnt "Arm", "Schnuller","Milch", "Milch wieder wegstellen", mittlerweile "Buch anschauen" (mitten in der Nacht). Sie weint verzweifelt und sucht Trost wenn nicht alles 100% so läuft wie sie es gerne hätte, wirft sich auf den Boden. Wir gehen beide sehr liebevoll mit ihr um aber langsam frage ich mich was wir falsch gemacht haben.

Mitglied inaktiv - 23.11.2009, 07:48



Antwort auf: Kind 25 Mo.

Hallo, man könnte in Ihrem Fall natürlich schnell darauf kommen, zu sagen, ihre Tochter sei es nicht gewohnt, Bedürfnisaufschub zu ertragen und damit das beliebte Wort vom Verwöhntsein aufs Tapet bringen, aber so einfach will ich es mir nicht machen. Es gibt einen anderen Prozess im Eltern-Kind-Alltag, der mit dem Begriff der Rückbindung gut zu beschreiben ist. Rückbindung entsteht, wenn das Bindungsbedürfnis eines Elternteils größer ist als das des Kindes. Es gibt verschieden Gründe für ein solches Elternverhalten, geminsam ist ihnen die Wrikung, dass das Kind stark abhängig ist von ständiger Bedürfnisbefriedigung. Aber bevor wir darüber spekulieren, ob das auch bei Ihnen so ist, müsste ich wissen, was Sie als Eltern denn jetzt beruflich machen, und wer Ihre Tochter in der Zeit Ihrer Abwesenheit versorgt. Vielleicht schreiben Sie mir noch einmal. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 25.11.2009