Frage: Kiganachwirkung!

Hallo Herr Dr. Posth, ich hatte Ihnen ja geschrieben, dass ich meine Tochter (3,5 J.) vom Kiga abgemeldet habe. Sie könnte zwar demnächst einen Platz in einem anderen bekommen, aber ich bin mir nicht mehr sicher. Sie hat im sozial-emotionlen Bereich einen enormen Rückschritt gemacht. Ich kann z.B. nicht mehr einkaufen gehen, ohne dass sie mit möchte. Sie bleibt nicht mehr bei Oma, nicht mehr bei der Nachbarin, teilweise sogar nicht mehr bei Papa. Alle sagen, dass sie doch vorher viel offener war. Es war so schön vorher, v.a. weil sie immer so schüchtern u.ängstlich war. Jetzt fangen wir wieder von vorne an.Dabei bin ich die ganzen 3 Wochen dabei gewesen, habe sie nie allein im Kiga gelassen. Da sie sehr empathisch(ich glaube auch hochsensible!) ist, denke ich, dass sie es nicht verkraften konnte, dass andere Kinder weinend dort zurückgelassen wurden.Wie können wir sie jetzt unterstützen? Liebe Grüße Sunny

von Sunflowergirl am 17.09.2012, 07:35



Antwort auf: Kiganachwirkung!

Liebe Sunny, es wäre sicher nicht der richtige Weg, jetzt gar nichts mehr in Richtung Ablösung zu unternehmen. Das heißt, Sie müssten jetzt im privaten Bereich wieder mit kurzen Trennungen anfangen, die so zu gestalten sind, dass 1. immer ein schneller "Rückzug" möglich ist, 2. zunächst eine wirklich vertraute und akzeptierte Person etwas mit Ihrer Tochter unternimmt und 3. es sich um eine attraktive Unternehmung handelt, die Ihre Tochter ausreichend motiviert. Es ist auch zunächst immer besser, dass Ihre Tochter mit der Bezugsperson das Haus oder die Wohnung verlässt und nicht mit dieser von Ihnen zu Hause zurückgelassen wird. Das kann man dann machen, wenn erteres klappt. Ein weiteren Versuch im Ki-ga sollte man dann wirklich nicht uim Alter unter 4 Jahren machen. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 17.09.2012