Kiga-Eingewöhnung

Frage an Dr. med. Rüdiger Posth Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

Frage: Kiga-Eingewöhnung

SgH Dr. Posth, u. Sohn wird Ende Okt. 4 Jahre; seit 2 Wochen machen wir Eingewöhnung im Kiga. Er ist ein sehr ruhiger, beobachtender und sensibler Junge; benötigt sehr lange, um sich an neue Situation zu gewöhnen. Führe ich die Eingewöhnung durch, bleibt mein Sohn sehr in meiner Nähe; lässt mich nicht ausser Sichtweite gehen, ansonsten weinend zu mir. Macht mein Mann Eingewöhnung, darf er sich direkt nach dem anfängl. Spielen direkt in die Cafeteria setzen bis Ende; mein Sohn schaut nicht einmal nach ihm. Erzieherin meint, dass gerade Jungs dem Vater zeigen wollen, wie stark man ist; Mutter hat eben doch andere Bindung. Gleichzeitig machte sie mir auch Druck, dass ich ebenso machen sollte, ohne Tränen wird es sowieso nicht gehen. Spüre innerlichen Druck; weiß aber auch, dass es ohne Weinen geht. Vor Kiga war er in der Spielstube, Ablösung 2 Mon.gedauert, aber in seinem Tempo.Kann ich diese sanfte Ablösung auch im Kiga erwarten? Und warum klappt es so gut bei meinem Mann? Danke, Dana

von Magda23 am 09.09.2013, 07:18

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Antwort auf: Kiga-Eingewöhnung

Liebe Dana, die zweite Bindung an den Vater, die die Loslösung (s. gezieltes Stichwort) beinhaltet, erklärt, warum sich Kinder beim Vater leichter mit der Ablösung tun. Der Vater gilt als Loslösungsvorbild und damit bildlich gesprochen als Sprungbrett in die Selbstständigkeit. So gesehen sind Väter auch gut dafür geeignet, den Part der Ablösung im Ki-ga zu übernehmen. Lieder machen nicht viele Väter dabei mit und es funktioniert auch nicht immer. Da muss der Vater dann dieselbe Geduld zeigen wie die Mutter. Selbstverständlich gelingt die Ablösung ohne Tränen. Man muss nur die nötige Geduld haben. Was Sie dazu beitragen können ist, Ihren Sohn zum Mitspielen ermuntern und ihm Möglichkeiten aufzeigen, wie er auch in Ihrer Gegenwart am Gemeinschaftsleben im Ki-ga teilnehmen kann. Die Erzieherinnen benötigen schon die Mitarbeit der Mutter, um stabilen Kontakt zu den Neuankömmlingen herzustellen. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 10.09.2013

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