Frage: Kiga-Eingewöhnung

Guten Morgen, Herr Dr. Posth, ich bin mit Ihren Ansichten zur sanften Eingewöhnung vertraut und einverstanden. Meine Tochter, 21 Mon., geht seit 2 Wochen in die Kita, Eingew. nach Berliner Modell, 4 Wochen. Schon Anfang der 2. Woche war ich die einzige Mutter, die dabeigeblieben ist. Meine Tochter fühlt sich sichtlich wohl, geht gerne hin, nimmt aktiv teil. Wir haben drei kurze Trennungsversuche gestartet, die zu früh waren, hat sich zwar ablenken lassen, sich dann aber reingesteigert bis sie sich erbrochen hat. Ich hab den Erzieherinnen mitgeteilt, dass ich es nicht übers Knie brechen werde, sondern sie erst die Erz. als Ersatzbezugspersonen akzeptieren muss. Obwohl aufgeschlossen kommen immer wieder Kommentare, weil ich immer noch da "rumhänge". Deren Ansicht nach wird das nichts in meinem Beisein. Ich bin überzeugt, sie schafft es, aber in ihrem Tempo. Wie können wir einen neuen Trennungsversuch am Besten gestalten? Kurz und positiv, ja. Zurückkommen nach erfolgr. Ablenkung? Danke!

von Arenicola am 02.09.2013, 07:43



Antwort auf: Kiga-Eingewöhnung

Hallo, das Missverständnis bei der Erzieherinnen ist ein grundsätzliches. Der Übergang gelingt nicht dadurch, dass die Bindungsperson recht bald fortgeht und eine Ersatzbezugsperson da ist. DEr Übergang gelingt nur durch paralleles Zurverfügungstehen von Bindungsperson und Ersatzbezugsperson. Denn ds Kind braucht für die Annährung an die neue, fremde Ersatzbezugsperson, sprich die Erzieherin, die Mutter oder den Vater als "sichere Basis". Von dieser Plattform aus kann das Kind angstfrei ageiren. Ist die Ersatzbezugsperson als sichere und vertrauenswürdige Person anerkannt, zeigt das Kind sogar Interesse daran, seine Bindungsperson fortzuschicken, denn es möchte sich ja auf Unabhängigkeit und Selbstständigkeit hin entwickeln. Insofern funktioniert das "Berliner Modell" auch schlecht. Es entspricht nicht der sanften Ablösung. Es ist genau genommen nur eine weichgespülte Form der harten Trennung. Allerdings akzeptert es den Fehlschlag und akzepteirt einen vorübergehend Rückschritt. Im Grunde können Sie erst dann einmal kurz weggehen, wobei Sie erreichbar bleiben müssten, wenn Ihre sich im Beisein von Ihnen auch von der Erzieherin zum Spiel "mitnehmen" lässt, trösten lässt, auf Toilette bringen lässt usw. Nur so gelingt die Ablösung stressfrei. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 04.09.2013



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