Frage: Kiga Eingewöhnung - sanfte Ablösung

Hallo Dr. Posth, Sohn 3J5M willensstark u sensibel, sicher gebunden, LL gut, aber Papa werktags kaum da, am Wochenende viel Engagement, seit 6 Mon. Schwester. Ich bin seit 6 Wochen im Kiga im Gruppenraum dabei. Letzte Woche die letzten 2Tage hat er mich gar nicht beachtet, nicht gebraucht, macht beim Spielen, Stuhlkreis usw etwas zögerlich mit. Diese Woche kann ich sicher im Vorraum warten. Aber Verhalten zu Hause leicht aggressiv (schmeißt Spielzeug, haut Spielzeug, widerspricht viel - er will dann aber einfach dass ich z.B. sage "ja die Hose ist Blau", obwohl sie ganz eindeutig Grün ist, ich stimme ihm dann einfach zu, da er ja die Realität kennt).. Warum dieses Verhalten trotz sanfter Ablösung? Trennungsangst merke ich keine. Aber verstärktes Selbstständigkeitsbestreben. Er will alles selber machen. Seither war er eher faul und ich sollte alles für ihn machen. Eingewöhnung trotzdem ok?

von Mylinda am 17.06.2013, 07:37



Antwort auf: Kiga Eingewöhnung - sanfte Ablösung

Hallo, Sie dürfen nicht vergessen, dass Ihr Sohn auch noch ein zweite Herausforderung zu bewältigen hat, die Geburt seiner kleinen Schwester. Erfahrungsgemäß nimmt die Eifersucht, die nie ganz zu unterdrücken ist, mit dem Älterwerden des Säuglings noch einmal zu. Der Grund liegt darin, dass das neue Geschwisterkind sich immer stärker bermerkbar macht und seinen Teil einfordert. Was Ihr Sohn zeigt, ist das übliche Bedürfnis nach Bestimmungsmacht, über das die Kinder ihr Selbst definieren und zugleich auch stärken. Das geht dann bis zu solchen absurden Behauptungen, das blau plötzlich grün ist und die Hose ein Hemd. Beharrt man dann selbst auf der richtigen Beschreibung, zeigt das Kind offenkundig Widerspruch und fängt an zu trotzen. Da Bestimmungsmacht bis zu einem gewissen Grade wichtig für ein Kleinkind ist, sind solche vergleichsweise harmlosen Auseinadersetzungen eine gute Gelegenheit, dem Kind "seinen Kopf zu lassen". Sie können ja sagen, für dich ist die Hose blau und für mich ist sie grün. So hat jeder sein Recht. Auch die leicht vermehrte Aggression zu Hause spricht für das Bedürfnis nach Bestimmungsmacht. Wenn Sie es also durchgehen lassen können, lassen Sie Ihrem Sohn, das , was er braucht. Eingewöhnung kann so weiter laufen. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 18.06.2013



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