KiGa

Frage an Dr. med. Rüdiger Posth Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

Frage: KiGa

Hallo Herr Dr. Posth, mein Sohn (4) kommt im Aug.in den KiGa (letztes Jahr mit 3 war er noch nicht reif genug). Jetzt haben wir den ersten Schnuppertag gehabt bei dem ich mit dabei war. Nach gut einer Std. bin ich dann mit dem kleinen Bruder gegangen. Mein Großer hat sich dann von der Erzieherin ablenken lassen und ist mit ihr mitgegangen. Ich habe dann vor der Tür auf Infos gewartet. Nach ca. 1 std. kam die Erzieherin und meinte es ist alles i.O, er hätte nicht nach mir gefragt (er spricht ja auch nicht mit Fremden!). Also habe ich ihn noch etwas dort alleine gelassen. Als ich ihn dann anschließend abholte, habe ich gesehen das er doch geweint hat. Das wirft uns wieder zurück, denn jetzt will er dort gar nicht mehr hin. Er hat dort übrigens mit niemandem gesprochen, auch nicht mit den Kindern. Hat sich immer weggedreht wenn jemand auf ihn zukam. Ich habe auch kein gutes Gefühl wenn er dort nicht spricht und sagt was er möchte, bzw. nicht möchte. Wie reagiere ich?

Mitglied inaktiv - 04.06.2007, 10:16

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Antwort auf: KiGa

Hallo, offenbar hat Ihr Sohn noch nicht genug Selbstsicherheit und Selbstbewußtsein, um sich im Ki-ga von Ihnen in der nötigen Weise abzunabeln. Sein Schweigen den Erzieherinnen und Kindern gegenüber ist als Protest gegen die Vorgehensweise zu verstehen. Allerdings scheint er auch keine allzu große Angst mehr zu haben, allein gelassen zu werden. Sonst hätte Sie überhaupt nicht gehen lassen. Er steckt also in einer Art Dilemma. Sehr hilfreich für ihn wäre, wenn sich ein Kind im Ki-ga befände, zu dem er ein freundschaftliche Beziehung aufbaut. Ließe sich so etwas anbahnen, und zwar im Vorfeld, also außerhalb des Ki-gas? Zu Hause sollten Sie alle Loslösungstendenzen unterstützen (Vater!) und die Position ihres Sohnes allgemein stärken (s. "Selbstbewußtsein", gezielter Suchlauf). Im Ki-ga selbst bleibt Ihnen im Moment nur die fortgesetzt "sanfte Ablösung". Aber Sie können Ihren Sohn auch direkt fragen, was er denn gerne möchte, wenn er im Ki-ga ist. Vielleicht läßt sich ja davon etwas verwirklichen. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 07.06.2007

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