Lieber Herr Post
Liam ist 22 Monate alt und ein ganz liebes und braves Kind. Wir haben es super schön zusammen - Mein Mann arbeitet 80% und ich 40% Liam ist meistens bei uns oder bei seinen Grosseltern. Ein Tag die Woche verbringt er in der KITA. Liam ist immer gut aufgelegt - er hatte noch nie einen Trotzanfall. Nun liest man überall, wie wichtig das Trotzen sei für die Persönlichkeitsbildung. Liam kann gut sprechen und sagen, was er will und was er nicht will. Er tut dies aber immer sehr kontrolliert, nie wütend. Er lässt sich alles erklären und ist enorm verständnisvoll! Können wir das einfach dankbar annehmen oder müssen wir an unserem Erziehungsstil etwas ändern. Wir veruschen immer alles zu erklären und einen Konsens achten aber auch darauf, unsere Eigenen Interessen durchzusetzen. GIbt es Kinder die GAR NICHT trotzen? Besten Dank und freundliche Grüsse von Sali
Mitglied inaktiv - 17.11.2008, 09:17
Antwort auf:
Kein Trotzen
Hallo, schön auch einmal von Kindern zu hören, die auffallen, weil sie zu wenig trotzen und opponieren, als immer nur von denen, die durch eine Zuviel in Erscheinung treten. Ich denke uach Ihr Sohn trotz, aber auf seine Weise. Trotz muss nicht immer der klassische Anfall sein, so wie Fremdeln nicht immer ein schreiender Säugling ist. Schwache Trotzformen bestehen im Nicht-hören, Sich-widersetzen, Widerworte geben (wie wahrschienlich Ihr Sohn, weil er schon gut spricht), Weglaufen und dabei lachen, Mit dem Fuß aufstampfen und maulen, Schmollen, Abwenden, Weinen u.a. Mit diesen Signalen kann ein Kind ganz gut zeigen, dass es etwas anderes will, als die Eltern gerade von ihm erwarten. Wenn ein Kind tatsächlich überhaupt nichts von diesen negativen Gegenreaktionen zeigt, dann müsste man sich wirklich fragen, ob irgendetwas nicht stimmt. Gestatten Sie sich selbst und auch Ihrem Sohn überhaupt emotional-affektive Verhaltensweisen? Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 19.11.2008
