Frage: Kann eine Mutter "zuviel" klammern?

Ich selbst bin als 1-jähriges Kind eine Woche allein im Krankenhaus gewesen und war auch so oft alleine (Eltern waren selbsständig!). Daher möchte ich meiner Tochter (20 Mon.) alle Nestwärme geben, die ich vermisst habe. Sie schläft bei uns im Zimmer, ist kaum von mir getrennt (ausser mal beim Papa) und kriegt viele Kuscheleinheiten. Nun habe ich aber das Gefühl, dass sie sehr auf mich fixiert ist, und ich somit vielleicht gar keine Gefallen tue. Sie ist ein richtiges Mama-Kind geworden, lässt sich zwar tags vom Papa betreuen, aber nur von dem. Opa und Oma haben keine Chance, und nachts und zum Einschlafen muss ich präsent sein. Bin ich Ihrer Einschätzung nach zu klammerig? Ich muss dazu sagen, dass ich sie natürlich bei den Grosseltern lassen würde, wenn sie es denn wollte. Sie weint mir aber immer furchtbar hinterher, so dass ich es nicht übers Herz bringe, sie dazulassen.Wie soll die Loslösung funkt., wenn sie sich abends nicht mal vom Papa ins Bett bringen lässt? Danke!!

Mitglied inaktiv - 29.05.2006, 22:16



Antwort auf: Kann eine Mutter "zuviel" klammern?

Hallo, zunächst einmal sind Sie zu loben für Ihr Engagement hinsichtlich eines entbehrungsarmen Großziehens Ihrer Tochter. Es ist ja nicht selbstverständlich,daß man aus seinen negativen Erfahrungen lernt und sich bemüht, bei seinen eigenen Kindern Gegenteiliges zu tun. Allerdings kann es dabei passieren, daß man in seinem Bemühen etwas zu weit geht, und dabei überbehütend wird. Davon hat das Kind dann nichts mehr. Denn im zweiten Lebensjahr muß die Loslösung beginnen, damit das Kind ein ausgewogenes Selbst entwickeln kann. Eine zu starke Bindung an die Muttter führt zu einer erschwerten Loslösung (s. gezielter Stichwortkatalog). Damit der Vater, der hauptsächlich für die Loslösung zuständig ist, auch von seinem Kind als "neue" Bezugsperson akzeptiert wird, muß er sich einige Mühe geben. so muß er am Tage immer wieder etwas mit seinem Kind unternehmen, mit Ihm spazieren gehen oder auch einmal auf den Spielplatz (zumindest wochenends), es wickeln, füttern, trösten usw. Wenn das funktioniert, ist er auch akzeptiert beim Zubettgehritual. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 02.06.2006



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