Kann das nächtliche aufwachen mit der Verarbeitung des Tages zu tun haben?

Dr. med. Rüdiger Posth Frage an Dr. med. Rüdiger Posth Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

Frage: Kann das nächtliche aufwachen mit der Verarbeitung des Tages zu tun haben?

Hallo Dr. Posth! Mein Sohn ist 4 Monate. Ich habe das große Glück das er schon nach der Geburt 5 Stunden durchschlief. Mittlerweile schläft er sogar von abends halb 9 bis früh halb 8. Wenns hell wird ist die Nacht für Ihn vorbei. Auch dann wacht er auf und spielt und prabbelt im Bett, also kein schreien oder so. Schaut man dann ins Bett kommt ein dickes Lachen von ihm. Ich stille voll. Er weint eigentlich nie aus Hunger. Oft muss ich ihn stillen weil meine Milchbar sonst "platzen" würde. Seit einer Woche wird er allerdings ab halb 3 früh stündlich kurz wach und schreit ganz kurz nach seinem Nuckel. Dabei macht er nicht mal die Augen auf. Ist er wieder in seinem Mund schläft er sofort wieder ein. Kann das mit der Verarbeitung von Eindrücken des Tages zu tun haben? Er ist sonst ein super fröhliches und umgängliches kleines Kerlchen und entwickelt sich prima.

Mitglied inaktiv - 03.01.2011, 08:20



Antwort auf: Kann das nächtliche aufwachen mit der Verarbeitung des Tages zu tun haben?

Hallo, das ist eher ungewöhnlich, dass ein Säugling im ersten Lebenshalbjahr solange schon durchschläft. Das muss aber nicht so bleiben! Es stimmt, was Sie sagen, dass die Säuglinge natürlich immer mehr von ihrer Umgebung wahrnehmen und auch viel mehr Intresse an ihrer Umgebung zeigen. Außerdem kommen Bindungsgefühle dazu und das Empfinden des Fremdelns. All das führt dazu, dass die Nächte unruhiger werden, weil ein Einschlafen in völliger Entspannung nicht immer gelingen wird. Dann kommen auch die Zähne durch und erste Infekte werden mitgemacht. Daher ist es wichtig, erstens den Säugling immer bei sich im Zimmer zu haben und zweitens für ihn als Beruhigung z.B. immer einen Nuckel parat zu haben, wenn er daran gewöhnt ist. So kommen Sie dann auch gut durch die schwierigen Zeiten. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 04.01.2011