Frage: Jetzt geht der Terror immer früher los...

Lieber Dr. Posth, mein Sohn ist 7 Monate und seit 4 Wochen wird es jede Nacht schlechter mit dem Schlafen. Von Geburt an schlief er nachts von ca. 19.00 Uhr eine lange Etappe von bis zu 7 Std. durch um dann nach 1 mal Stillen bis 05.00 Uhr noch eine kurze zu schlafen. Dann sind wir immer aufgestanden, damit konnte ich gut leben. Seit er sich jetzt von Bauch auf Rücken dreht, tut er dies dauernd und verweigert regelrecht den Schlaf. Nur wenn er beim Stillen einschläft, geht Bettchenlegen ohne TamTam. Jetzt fängt er immer früher an munter zu werden. Heute schläft er jetzt seit 22.00 Uhr nicht mehr und will beschäftigt werden. An Schlafen, oder wenigstens neben mir im Elternbett Ruhe geben, damit er mir die 2Jährige nebenan nicht aufweckt, ist nicht zu denken. Jetzt sitzt er hier neben mir am Tisch und spielt. Und um 06.45 Uhr "haut es ihm dann das Gestell zusammen", er will lauthals ins Bett und verschläft den ganzen Vormittag. Könnte zum Meuchelmörder werden. Vielen Dank,Simone

Mitglied inaktiv - 21.08.2006, 02:34



Antwort auf: Jetzt geht der Terror immer früher los...

Liebe Simone, so schlecht haben Sie es doch gar nicht angetroffen! Immerhin hat ihr Sohn lange Zeit praktisch durchgeschlafen. Mit etwa 1/2 Jahr ändert sich der Schlafrhythmus noch einmal stark. Erstens können jetzt Zahnungsbeschwerden den Nachtschlaf durchbrechen. Zweitens ändert sich etwas im Ernährungsverhalten. Z.B. braucht der Säugling eine kalorisch reichhaltigere Abendmahlzeit. Und drittens muß der Säugling jetzt immer mehr Geschehnisse des Tages im Schlaf verarbeiten, was zu Unruhe in den REM-Schlafphasen führt. Das Abendritual muß also kalrer festgelegt sein, der Abendbrei wird wichtig (außer bei fortgesetztem Stillen, was aber zu Nahrungsbedarf in der Nacht führt). Das Einschlafen an der Brust ist aber in diesem Alter noch gängige Praxis. Ich denke, wenn Sie diese Dinge beherzigen und Ruhe bewahren, werden Sie das Schlafverhalten in wenigen Tagen wieder in den Griff bekommen. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 21.08.2006