Frage: Jammern

Sehr geehrter Dr. Posth, ältere T. (3 J., 3M.), sicher geb., gute LL, norm. aber sehr em. getrotzt, hat schon als Baby neg. Gefühle bei uns abgeladen. Insbes. Kritik von Erw. steckt sie erst scheinb. gut weg, um sich später stundenlang (sic!) bei uns „auszujammern“ o. auszuweinen. Kenne Auslöser oft nicht. Kommt z.B. gut gelaunt aus KiGa ( geht gerne, s.Eingew.), auf Nachhauseweg brechen Dämme von alleine o. sie provoziert o. aber will Baby sein u. weint, wenn ich nicht tragen kann. Danach tollstes Mädchen, spielt liebev. mit kl. Schw. (10 M.) und and. Ki., fröhlich, möchte immer etw. untern.. Sommer 13 viel zu verarb.: Geb. Geschw., Umzug, n. KiGa, freiw. Schnuller abgeg., von allein T +N trocken, kein Mittagschl. Verhalten aber so seit ca. 1 J. alt. Scheint jetzt in dies. Situat. oft müde, will aber nicht z. schlafen o. ausr., fordert massiv Nähe. Möchten, dass sie uns ihre Gefühle anvert., aber Jammern belastet. Wie können wir zus.altern. Verarbeitungsform finden? Vielen Dank!

von Poldi123 am 07.04.2014, 07:48



Antwort auf: Jammern

Hallo, zunächst einmal kann ich nichts besonders Auffälliges bei Ihrer Tochter entdecken. Dass ein Kind häufig jammert, hat irgendwo seine Gründe. Und die stecken wohl im emotionalen und psychosozialen Bereich. Denn von körperlichen Problemen sprechen Sie nicht. Vielleicht fühlt sich Ihre Tochter zu wenig beachtet, zu wenig respektiert. Womöglich geschieht ihr im Ki-ga doch irgendwo Unrecht. Das muss sie bei Ihnen loswerden. Wenn sie Baby sein will, heißt das, dass sich regressive Empfindungen bei ihr melden (Regression, s. gezielter Suchlauf). Gibt es doch eine gewisse Eifersucht auf die kleine Schwester? Ist die Loslösung wirklich so gut wie Sie schreiben? Wieveil Zeit verbringt denn der Vater mit seiner Tochter? Sie sehen, ich kann nur spekulieren. Vielleicht bringt Sie die Antwort ein Stück weiter. Sonst müssen Sie sich wieder melden. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 08.04.2014