Frage: Jammern

Hallo! Unsere Tochter, 21 Mon. forumsg. erzogen,hat seit ca. 2 Wochen die Angewohnheit, ständig nach allem zu jammern.Beisp.: Sie sitzt auf meinem Schoss und jammert "Mama,Mama,Mama,".Sie sieht Ihr Kuscheltier direkt neben sich liegen, nimmt es in die Hand, lässt es wieder los und jammert "Bär,Bär," und hört dann einfach nicht mehr damit auf.Das gleiche Spiel natürlich mit Papa. Sie lacht aber genauso "künstlich" über bestimmte Dinge.Und sie macht das nur, wenn wir mit ihr alleine sind.Sobald andere dabei sind, keine Spur mehr von rumjammern.Woher kommt dieses Verhalten?Manchmal macht es mich (uns) wahnsinnig... Die Wiederannäherungskrise haben wir (meiner Meinung nach) bereits hinter uns.Sie war kurz und schmerzlos. Papa darf alles machen, ausser nachts trösten!Das macht mir Sorgen, da ich in zwei Wo. wieder ein Baby bekomme. Wird ihr das schaden, wenn sie nach mir ruft und ich komme nicht? Danke für alles!

von autobastelhase am 28.10.2013, 07:17



Antwort auf: Jammern

Hallo, Sie werden es darauf ankommen lassen müssen. Gewöhnlich spüren die Kinder sofort, dass sich etwas im Beziehungsgefüge verändert, wenn ein neues Kind zur Welt kommt. Wenn Ihr Mann jetzt verständnisvoll und einfühlsam reagiert und seiner Tochter erklärt, warum die Mama jetzt nicht kommen kann, dann kann es sein, dass sie das sofort akzeptiert. Der Vater ist ja ohnehin der verstärkte Bindungspartner für das ältere Kind bei der Geburt eines Geschwisterchens. Was diese zur Schau gestellt Jammerei Ihrer Tochter zu bedeuten hat, kann ich schwer zuordnen. Ich habe solche Phänomene auch schon oft bei Kleinkindern gesehen, aber es handelte sich dabei immer nur um kurze Verhaltenssequenzen, die vor allem dann schnell endeten, wenn man sich ihnen nicht weiter widmete. Es kann also sein, dass dieses Verhalten etwas mit Ausprobieren zu tun hat, wie Eltern zu beeinflussen sind. Das kann ja einmal für dieses oder jenes nützlich sein. Wenn Ihnen das Verhalten auf den Nerv geht, dann zeigen Sie ihren Unmut mit klarer Ablehnung oder beachten es nicht weiter. Ihrer Tochter wird sehr schnell begreifen, dass mit dieser Tour nichts erreicht. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 29.10.2013