Frage: Ist das schon erster Trotz?

Hallo Dr. Posth, To. 9 Mo. war von Anfang an sehr ungeduldig, was sich in schnellem Meckern/Weinen gezeigt hat. Wir haben im Rahmen unserer Möglichkeiten immer sofort reagiert, aber manchmal ist es einfach nicht möglich, das Bedürfnis sofort zu befriedigen, da man ja auch erst herausfinden muss, was gewünscht wird. Sie musste nie schreien, immer sofort hochgenommen, viel getragen. Seit mehreren Mo. kreischt sie ohne Vorwarnung laut los, wenn sie etwas will u. nicht sofort bekommt o. auch bei Hunger. Z.B. wenn der Brei fertig ist u. ich noch schnell ein frisches Lätzchen im Kinderzimmer holen gehe. O. wenn ich noch ihren Apfel reibe u. sie schonmal ins Stühlchen setze, oder, oder, oder. Davon abgesehen, dass das Schreien für uns unschön ist, finde ich es nicht gut, dass sie sich so aufregen muss. Wie können wir solche Situationen besser meistern, ohne Aufregen und Schreien? Sind das schon Vorboten der Trotzphase oder müssen wir damit leben, ein besonders ungeduldiges Kind zu haben?

von clara_2012 am 18.03.2013, 07:15



Antwort auf: Ist das schon erster Trotz?

Hallo, was jetzt in diesem Alter bei allen Kinder immer deutlicher zum Vorschein kommt, ist die Artikualtion des eigenen Willens. Aber mangels Sprache und mangels Selbstkontrolle oder -regulation fällt diese Willensäußerung so aus, wie es das Temperament vorgibt. Das heißt, einige Säuglinge zeigen ziemlich ungehaltene und leicht wütende Reaktionen, wenn der Wille nicht sofort befriedigt wird, andere sind gelassen und geduldig. Das Schreien gehört zur ersten "Sorte". Sie haben sicher recht, wenn Sie sagen, man kann seinem Kind nicht alles sofort recht machen und ihm jeden Wunsch schon von den Augen ablesen. Andererseits kann man vieles voraus ahnen und schon berechnen und am besten rüstet man sich für die Erwartungen, mit denen man dann konfrontiert wird, gleich vor. Der Brei ist also schon vorbereitet oder wenigstens in Vorbereitung und das Lätzchen liegt am Platz. Es hat entgegen vielen landläufigen Meinungen keine Sinn, einen Säugling auf ein Abwarten-können zu trainieren. Das führt nur zu vermehrter Frustration und noch stärkeren Protestreaktionen. Und den Willen "brechen" darf man auf keinen Fall, denn der Wille ist das Rückgrat des Ichs. Nur in richtung Kompromiss darf man arbeiten. Das geht aber in diesem Fall nur durch freundliche Beschwichtigung, Ablenkung und Überredung. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 20.03.2013



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