Frage: Ist das ein Protest?

S.g.Dr. Posth! Ich habe ab Herbst zu studieren begonnen und war im Oktober ganz schön eingespannt. Wurde in der Zeit von Papa und Oma betreut. Hat super geklappt. Letzten Mittwoch hat er morgens als ich bereits weg war bitter geweint. Mein Mann meinte, er habe ihn noch nie so verzweifelt erlebt. Ich habe nun drastisch reduziert und werde wieder mehr zu Hause sein. Mein Sohn 2,5 war eigentlich schon tagsüber sauber und ist immer aufs WC gegangen. Seit Donnerstag urieniert er überall hin nur nicht aufs Klo! Denken Sie das das in Zusammenhang mit dem vorherigen Tag steht, wo er mich so gesucht hat? Was kann ich nun tun? Vielen Dank für Ihre tolle Arbeit!

von Katrin1986 am 11.11.2013, 11:22



Antwort auf: Ist das ein Protest?

Hallo, ein solcher Zusammenhang kann durchaus bestehen. Ihr Sohn wird wahrscheinlich noch nicht lange wirklich trocken gewesen sein. Zuverlässigkeit in dieser Hinsicht und Stabilität sind erst nach ungefähr 1/2 Jahr Trockensein zu erwarten. Jedes größere oder kleinere Trauma kann den ganzen Vorgang noch aus den Angeln heben. Aber auch später ist das Wiedereinnässen am Tage ein wichtiges Indiz für eine zu hohe seelische Belastung des Kindes. Warum Ihr Sohn an dem besagten Mittwoch die Trennung von Ihnen so besonders schmerzlich erlebt hat, kann ich von hier aus nicht sagen. Aber es wird schon einen Grund gehabt haben. Aber ein solches Geschehen lässt sich durch andere Erfahrungen noch aus der Welt räumen. Wenn Sie jetzt wieder zuverlässiger für Ihren Sohn da sind und sich "alte Verhältnisse" wiederherstellen, dann dürfte das Einnässen am Tage auch wieder verschwinden. Solange sollte Ihr Sohn wieder eine Windel tragen dürfen oder, wenn er die Windel schon ablehnt, ein Windelunterhöschen. Viele Grüße und danke für Ihr Lob.

von Dr. med. Rüdiger Posth am 15.11.2013