Frage: Intelligenz vererbt?

Lieber Dr. Posth, Ist Intelligenz vererbt, m.a.W. kann man davon ausgehen, dass wenn man als Eltern selber "normal" intelligent entwickelt ist, sein Kind auch so werden wird (innerhalb eines gewissen Spielraums natuerlich), egal ob es etwas frueher sich dreht, sitzt, krabbelt, steht, manipuliert oder spricht und egal, ob man nun jeden Tag PEKIP, Massage oder Kindersingen macht oder nur "normales" Erziehen, wie man denkt, dass es das beste fuer das Kind waere? Oder haengt es entscheidend davon ab, wie man sein Kind im ersten Jahr stimuliert, ob es gewisse Begabungen mitbekommt. Ich habe gerade von einer Studie in Grossbritannien gehoert, die mich etwas verschreckt hat und in der angeblich gefunden wurde, dass sich ein Kind besser entwickelt, wenn es von Anfang an professioneller Kindererziehung ausgesetzt wird. In einem Interview zu der Studie meinte jemand sogar, dass ein ausgebildetes Kindermaedchen besser sein soll, als die Mutter (!). Ist das wahr? Wie haben wir uns denn dann alle entwickelt? Ich glaube, es wuerde mir bei der Erziehung meines 7 Monate alten Sohnes zu sehr viel mehr Gelassenheit verhelfen (die ihm wahrscheinlich auch zugute kaeme), wenn ich wuesste, dass ein "Grundstock" von Natur aus mitgegeben wird und er im Zweifel nicht darunter "leiden" wird, mein erstes Kind und damit in gewissem Sinne auch Versuchskaninchen zu sein (da ich natuerlich nicht professionell ausgebildete Mutter bin), solange ich nur versuche, auf ihn einzugehen. Vielen Dank fuer die Antwort, Eine etwas eingeschuechterte Loni

Mitglied inaktiv - 28.08.2003, 14:11



Antwort auf: Intelligenz vererbt?

Liebe Loni und die anderen, das Geheimnis, ob und warum ein Mensch intelligenter wird als andere, ist bis heute nicht gelüftet. Daher immer wieder solche Meldungen aus der Presse. Mal sind gestillte Kinder später intelligenter, mal wie auch immer professionell erzogene. Naja. Eins ist sicher richtig: Ein Kind, das in Bindungssicherheit und günstiger emotionaler Mutter-Kind-Dyade aufwächst, hat die besten Voraussetzungen, daß alle seine guten Anlagen eines Tages voll ausgeschöpft werden. Allerdings dürfen auch in der weiteren Kindheit keine körperlichen oder seelischen Traumata schwerwiegender Art auftreten. Somit liegt eigentlich das wesentliche in der emotionalen Entwicklung. Um die geht es aber hier im Forum und für deren optimale Gestaltung in der Familie werbe ich. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 29.08.2003



Antwort auf: Intelligenz vererbt?

Hallo, mach dich da mal bloß nicht so verrückt. Ich selbst bin ausgebildete Kinderpflegerin und ausgebildete Erzieherin und stehe auch des öfteren was die Erziehung meiner Tochter angeht auf dem Schlauch.Genauso wie alle anderen auch. Weißt du, in der Schule und aus Büchern lernen ist die eine Sache, aber an und mit seinen Kindern zu wachsen und zu lernen die andere ( und wenn du mich fragst die schönere ) ! Also Kopf hoch !!! LG

Mitglied inaktiv - 28.08.2003, 14:55



Antwort auf: Intelligenz vererbt?

Hallo Loni, das ist ein uralter Streit zwischen Wissenschaftlern, in welchem Maße Intelligenz vererbt bzw. erlernt werden kann. Meine Theorie *ggg*: Jedes Kind bringt sein individuelles Maß an Intelligenz mit, irgendwann zeigen sich besondere Interessen/Stärken und auch Schwächen und DA kann dann angesetzt werden, aber das wird ja noch nicht im Babyalter sein. Aber wenn für ein bestimmtes Gebiet keine besondere Begabung da ist, kann m.E. auch nix groß gefördert werden. Wenn ein Kind also nicht mathematisch begabt ist, kann es so weit gefördert werden, daß es in der Schule mit dem durchschnittlichen Klasseniveau mithalten kann. Aber auf dem Gebiet kann kein Nobelpreisträger draus werden. Ups, abgeschweift, also ich glaube eigentlich, daß Intelligenz zum größten Teil angeboren ist. Bin mal gespannt, welcher Fraktion ;-) Dr. Posth angehört. Liebe Grüsse Gabriele

Mitglied inaktiv - 28.08.2003, 15:15



Antwort auf: Intelligenz vererbt?

..... vermutlich mit Fördermitteln. Als selbst, wenn durch die "professionelle" Erziehung einer bestens ausgebildeten Hilfskraft, Dein Kind auf intelektuelle Weise bestens gefördert würde (das sind aber auch nur Menschen), es würde vermutlich als emotionales Wrack enden! Ob das Kind nun später auf die Sonderschule oder aufs Gymnasium geht, ist doch nicht alleine entscheidend für sein Wohl. Man sollte sich auch mal abgewöhnen, für alles und jedes, die Schuld bei der Mutter zu suchen. Es gibt noch so viele andere Einflussfaktoren, am meisten vielleicht die Veranlagung. Also ich selbst habe bei beiden Kindern bereits nach 8 Wochen wieder gearbeitet - damit bin ich auf dieser Seite sowieso schon sehr suspekt, führ ich jetzt auch nciht weiter aus. Das allererste worauf ich geachtet habe und worauf ich immer noch achte und was ich immer wieder frage: Wie geht die Betreuungsperson mit meinen Kindern um? Weniger "Was" macht sie mit meinen Kindern. Mir ist es am allerwichtigsten, dass sie verlässlich und sehr liebevoll sind, ihre eigenen Bedürfnisse denen der Kinder hintenanstellen (verlässlich vor allem für die Kinder, also auch beim Tagesablauf etc.). Die Kinder niemals schreien lassen (damit meine ich jetzt nicht das Trotzgebrüll im 3. Lebensjahr, wobei auch das nicht einfach ignoriert werden soll).Dazu gehört natürlich auch ein gewisses Maß an Angeboten (Glotze würde die Kinder zwar scheinbar ruhig stellen, aber das ist ja Unterdrückung von Begabung und nicht Förderung). Ich werde sehen, wie es weiter geht, aber ich kann mich meinen Vorrednerinnen nur anschließen: Solange Du Deinem Kind Liebe gibst und auf seine Bedürfnisse eingehst, kann gar nicht so viel schief gehen - und Fehler machen wir alle einmal - mit oder ohne Pekip.......

Mitglied inaktiv - 29.08.2003, 13:11



Antwort auf: Intelligenz vererbt?

Vielen Dank fuer Euren Zuspruch. Man laesst sich halt so leicht verunsichern und will nur das Beste fuer sein Kind. Ich gehe im uebrigen auch wieder arbeiten und mein Sohn ist bei einem Kindermaedchen, die aber auch nicht super viele professionelle Qualifikationen und Zertifikate hat, aber, wie ich finde, einfach lieb mit meinem Kleinen umgeht (um nicht zu sagen, ihn nach Strich und Faden verwoehnt). Mal sehen, was Dr. Posth dazu sagt. Euch jedenfalls ein schoenes Wochenende und alles Gute mit Euren Kids! LG Loni

Mitglied inaktiv - 29.08.2003, 16:31



Ähnliche Fragen ähnliche Fragen

verlorene Intelligenz?

Hallo Dr. Posth, meine heute 12jährige Tochter konnte mit 2,5 das gesamte ABC, von vorn nach hinten und umgekehrt, sogar wenn ich die Buchstaben umdrehte wußte sie welcher es ist. Buchstaben schreiben - kein Problem und zwar ohne abgucken. sie konnte zum Teil ihren Namen schreiben. Sie konnte viele Farben benennen, zählen bis 20 und etwas rechnen...


Intelligenz - Nabelschnur Ph-Wert

Lieber Herr Dr. Posth, kann man davon ausgehen, dass ein Kind, das mit drei Jahren anfängt zu schreiben und mit vier Jahren im Zehnerbereich rechnet (trotz verspätetem Sprachbeginn) eine mind. normale Intelligenz aufweist? Kann eine schwere Geburt mit niedrigem PH-Wert und Unterzuckerung die geistige Entwicklung (evtl. auch die Reihenfolge der Ent...


Sprachentwicklung und Intelligenz

Lieber Dr.Posth, mein Sohn ist jetzt 14,5 Monate alt und sagt kein einziges Wort außer "da" mit ausgestrecktem Zeigefinger, wenn er etwas haben möchte. Kein Mama, kein Papa, einfach nichts. Er lautíert jedoch ohne Sinn in Babygebrabbel. Ich bin mir auch sehr sicher, dass er hört. Er war motorisch recht früh drann und ist schon mit 12 Monaten ord...


Frühes Sprechen/Laufen und Intelligenz (auch an andere Mütter)

Hallo, was ich mich schon oft gefragt habe: Sind Kleinkinder, die alles ganz früh und ganz toll können (laufen, sprechen, klettern) eigentlich intelligenter und später in der Schule erfolgreicher als Kinder, die motorisch und sprachlich sehr langsam sind? Konkreter Anlass ist das Kind einer Nachbarin, das 6 Wochen jünger ist als unser 1 1/2-jähr...


Sprache und Intelligenz

Warum wird die Fähigkeit, in vollständigen Sätzen zu sprechen, als ein so wichtiges Entwicklungs- und Intelligenzbarometer verstanden? Warum sollte ein 30-monatiges Kind, das in ganzen, gut verständlichen Sätzen spricht, intelligenter sein als ein gleichaltes, das noch in Drei-/Vierwortsätzen und nicht so deutlich spricht, dafür aber mehr Beobacht...


Selbstbewusstsein / Intelligenz

Lieber Dr. Posth, ich habe einen Sohn (2 3/4 Jahre) der sehr introvertiert und zurückhaltend ist und irgendwie macht micr das Sorgen. Ich kenne Ihren Langtext und habe ihn schon oft gelesen. Ich versuche, das Selbstbewusstsein meines Sohnes zu stärken, aber irgendwie fruchtet es nicht. Er ist bei anderen Leuten (groß + klein) ein völlig anderes K...


intelligenz

mein sohn ist über 2 jahre. mir kommt es manchmal so vor als ob er unterfordert ist.er spricht schon super gut, fast schon wie ein älteres kind und haut manchmal sätze raus wo man sich fragt wie er darauf kommt. er zählt schon bis 11 und das abc kann er auch schon. das sind sachen wo ihm nicht langweilig wird ,wenn man sich in der art mit ihm besch...