ins Bett bringen bei Papa einfach, bei Mama immer schwieriger

Dr. med. Rüdiger Posth Frage an Dr. med. Rüdiger Posth Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

Frage: ins Bett bringen bei Papa einfach, bei Mama immer schwieriger

Relativ lange (bis ca.14 Monate) wurde unser Kind in den Schlaf gestillt (abgestillt mit 16 Mon.) – da war für’s Zubettbringen natürlich ich zuständig. Längst kann auch mein Mann die Kleine (jetzt 25 Mon.) problemlos ins Bett bringen. Nach kurzem Ritual legt er sie wach(!) hin und verlässt dasZimmer – dieKleine ist's zufrieden und ist kurz darauf tief eingeschlafen. Wenn ich(Mama) sie insBett bringe, ist an etwas derartUnkompliziertes überhaupt nicht zu denken. Auf keinenFall darf ich gehen, bevor sie eingeschlafen ist (das dauert z.Z. mind. 30 Min). Versuche ich es (ist selten), gibt's großes Geschrei (zurNot steht sie auch auf und läuft mir hinterher). Grundsätzlich finde ich ja dasVerhalten, das sie bei mir zeigt, altersgerecht und normal – aber Fakt scheint doch zu sein, daß sie alleine einschlafen kann-bei ihrem Papa tut sie es schließlich. Ich frage mich daher, ob ich mich mit diesem Unterschied (zunächst noch) abfinden muß/sollte, oder ob ich das ändern kann - und wenn ja: wie?

Mitglied inaktiv - 12.07.2010, 00:03



Antwort auf: ins Bett bringen bei Papa einfach, bei Mama immer schwieriger

Hallo, das Verhalten Ihrer Tochter ist gut mit den Entwicklungsprozessen Bindung und Loslösung zu beschreiben. Während Sie, vielleicht auch durch Ihr langes Stillen verstärkt immer noch Bindungsimpulse in ihrer Tochter wachrufen, ist Ihr Mann frei davon und unterstützt die Entwicklung zur Selbstständigkeit. Das geht natürlich nicht immer so klar und deutlich auf, aber ähnlich Erfahrungen machen viele Eltern. So etwas Ähnliches erlebt man beim Übergang in die Fremdbetreuung. Auch da klappt die Ablösung sehr häufig besser von den Vätern als von der Mutter. Die Mutter steht immer noch ganz stark für die primäre Bindung und wird vom Kind auch so betrachtet. Alle mütterlichen Tendenzen der Rückbindung verstärken diese Haltung des Kindes, wozu auch das lange Stillen zählen kann (aber nicht muss). Einsweilen müssen Sie sich also mit diesem Zustand abfinden Viele Grüße .

von Dr. med. Rüdiger Posth am 13.07.2010



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