Frage: Immer "mit"

Guten Tag Herr Dr. Posth, unsere Tochter (2J. 2M., Beistellbett, Einschlafbegl., ausgeprägte WAK, zunehmend selbstst.) ist nicht (mehr) trennungsängstlich, zumindest wenn ich mich bei ihr verabschiede (Wegschleichen bringt sie völlig aus der Fassung). Sie ist aber zu Hause, insbesondere eine Zeitlang nach dem Aufwachen, extrem anhänglich (Papa spielt nach Oma und Tante nur die 4. Geige). Da wird jede meiner Bewegungen mit Gejammer begleitet, obw. ich sie immer mitnehme und ihr das auch gleich sage. Dann sitze ich fast jeden Morgen mit dem Kind auf dem Schoß auf dem Klo... Auch abends wenn sie im Bett liegt und ich noch etwas holen möchte muss sie mitkommen. Wenn sie nachts wach wird "kontrolliert" sie immer ob ich auch da bin. Tagüber hat sie sich sehr gemausert, ist unkompliziert, fragt aber hin und wieder wenn ich außer Sichtweite bin. Meinen Sie das ist eben die Veranlagung? Wird sich das womöglich erst mit 3-4 J. geben wenn sie (hoffentlich) ins eigene Zimmer möchte? Vielen Dank

Mitglied inaktiv - 05.07.2010, 08:53



Antwort auf: Immer "mit"

Hallo, Sie sprechen einerseits von einer gelingenden Loslösung, sagen dann an anderer Stelle, dass der Vater in Situationen vermehrter emotionaler Beanspruchung (morgens früh und abends) nur die 4. Geige spielt. wie passt das zusammen. Oma und Tante sind wichtige Ersatzbezugspersonen, das lese ich aus Ihren Zeilen heraus, helfen Ihnen aber morgens und abends nicht. Was ist übrigens "WAK"? Sie sprechen von überwundener Trennungsängstlichkeit. Ist sie wirklich überwunden? Ich vermute einmal, dass das Hauptproblem noch in der schwachen Loslösung zu suchen ist, was zu einer erschwerten Loslösung mit offenbar regressiven Verhaltensweisen führt. Dreh- und Angelpunkt ist hier der Vater mit seiner Verfügbarkeit und seiner einfühlsamen Zuwendung. Ist die gewährleistet? Viele Grüße und vielleicht schreiben Sie mir noch einmal

von Dr. med. Rüdiger Posth am 07.07.2010