Frage: Ihre Nachfrage (Fremdbetreuung) s.u.

Lieber Dr. Posth, ja, meine Tochter soll ab dem 13. Monat für vier Vormittage á 4-5 Stunden fremdbetreut werden. Das haben Sie richtig verstanden. Für Ihre Ausführungen danke ich Ihnen. Natürlich haben diese mich nicht beruhigt, dazu klingt zu viel Skepsis in Ihren Worten, die Sie ja auch beabsichtigen. Ich habe Sie wohl richtig verstanden: Sie sind der Meinung, dass für ein Kind unter 18 Monaten eine Fremdbetreuung eine heikle Sache ist. Es kann funktionieren, wenn die Mutter-Kind-Bindung stark genug ist, das Kind sich also sicher fühlt, bestimmte charakterliche Voraussetzungen beim Kind vorliegen und darüber hinaus die von Ihnen genannten Punkte erfüllt werden. Es kann aber genauso gut in einer emotionalen Katastrophe für das Kind (und dann auch für die Mutter) enden. Ihr Ziel ist es nicht, den berufstätigen Müttern das schlechte Gewissen zu nehmen, sondern eine Lanze für die Bedürfnisse der Kinder zu brechen, welche in unserer Gesellschaft allzu leicht missachtet werden. Das ehrt sie - hilft mir in meiner konkreten Situation natürlich nicht, sondern führt zu großer Unsicherheit und dem Gefühl, einen Fehler zu begehen. Nun habe ich keine andere Wahl, kann allerhöchstens den Beginn meines beruflichen Wiedereinstiegs um vier Monate hinauszögern, nicht jedoch länger zu Hause bleiben. Groß ist meine Verunsicherung auch, weil sich bei meinen Informationsversuchen auch gegensätzliche Expertenmeinungen finden, die durchaus fundiert erscheinen. Was soll ich als junge Mutter, die die Spätfolgen Ihres Tuns natürlich nicht absehen kann, nun glauben? Sie schreiben, dass zahlreiche Studien zu diesem Thema vom Staat oder anderen Interessengebern in Auftrag gegeben werden und somit zu einem "staatlichen gewollten" Ergebnis kommen. Zahlreiche Erfahrungsberichte von Müttern oder Erziehern halten Sie für im Nachhinein schöngeredet, des Erfolgszwangs wegen. Ja, kennen Sie denn keinen einzigen Fall, in der eine Fremdbetreuung im ersten Halbjahr des zweiten Lebensjahres einfach gut funtioniert hat? Ich bin wie Sie der Meinung, dass eine glückliche, ausgeglichene und seinem Kind optimal begegnende Mutter das Beste für ein Kind ist. Nur gibt es davon in der Realität so furchtbar viele nicht. Als Lehrerin habe ich einen guten Einblick in deutsche Haushalte. Wie steht es denn mit der glücklichen, ausgeglichen, seinem Kind optimal begegnenden Mutter, die nebenbei arbeitet? Ist sie der unglücklichen und unausgeglichenen Hausfrau und Mutter eigentlich vorzuziehen? Sie sehen, ich mache mir viele Gedanken, weil ich es gut und richtig machen will. Ich werde versuchen, eine Betreuung bei uns zu Hause möglich zu machen, eine lange Eingewöhnungsphase einzuplanen und die verbleibende Zeit mit meinem Kind wertvoll schätzen und nutzen. Ich schätze Ihre Meinungen sehr und habe mit großem Interesse Ihren Text zum emotionalen Bewusstsein gelesen. Vielleicht nehme ich mir deshalb Ihre Einstellung zum Thema Fremdbetreuung so zu Herzen, auch wenn ich Ihnen eigentlich böse bin, dass Sie mir ein so schlechtes Gewissen bereiten ;-) Eine letzte Frage habe ich noch: Macht es einen großen Unterschied, ob mein Kind ab 13 Monaten oder ab 17 Monaten fremdbetreut wird (wie gesagt, vier Monate könnte ich noch ranhängen)? Gilt hier das Prinzip "Jeder Monat ist ein Gewinn" oder macht es eigentlich keinen Unterschied? Herzliche Grüße, Maja

Mitglied inaktiv - 12.01.2004, 11:36



Antwort auf: Ihre Nachfrage (Fremdbetreuung) s.u.

Liebe Maja, natürlich sollen Sie Ihre Antwort bekommen. Trotzdem ein paar Bemerkungen allgemeiner Art noch vorweg. Über die Reaktionen der verschiedenen anderen Mütter bin ich überhaupt nicht überrascht. In meiner Praxis wie im privaten Kreis führe ich immer wieder diese Diskussionen. Das Grundproblem sehe ich in zwei Dingen: erstens in der gesellschaftspolitischen Tragweite der ganzen Debatte. Ich bin mitnichten hier politisch tätig, wie eine Mutter vermutete, sondern ich bin erst einmal nur Entwicklungspsychologe und Kinderarzt. Auf die letzteren hört in der Politik übrigens niemand. Und das ist auch das Problem, das sich da anfügt. Wer redet denn wirklich für die Interessen der Kinder? V.a. der Kleinkinder und Säuglinge? Haben sie wirklich eine Lobby? Es gibt seit gut einhundert Jahren überhaupt erst eine Kinderheilkunde! Damit sind wir dann (in der gebotenen Kürze)beim zweiten Grundproblem. Die Beurteilung darüber, was Säuglingen und Kleinkindern, die sich auf physiologische Weise zunächst einmal nur durch Schreien, Widerstand und Trotz Gehör verschaffen können, gut tut, obliegt -so gesehen naturgemäß- einzig den Erwachsenen. Gehen Sie immer damit auch verantwortlich um? Das -ganz vorsichtig gesagt- würde ich bezweifeln. Frühere Jahrhunderte beispielhaft heranzuziehen macht nur Sinn, wenn man die Zeiten sozialer Engpässe und gesellschaftlichen Notleidens ausklammert. Diese Erscheinungsformen dienten allenfalls zur Überprüfung, was sich an Sozialleben bewährt hat und was nicht. Wir wollen doch nicht zur Rechtfertigung von aktuellen Problemen Zustände anführen, die nur noch schlechter waren. Und was die Studien anbelangt, da kann ich nur zurückfragen, wer glauben Sie, gibt Studien in Auftrag, wer ist bereit, für das gebotene Geld sie durchzuführen und wer entscheidet darüber, was veröffentlicht wird und was in der Schublade verschwindet. Die Kinder? Ich bin kein grundsätzlicher Gegner von Studien, aber ich bin ein überzeugter Skeptiker. (Ich empfehle einmal das Buch von Watzlawick, Was ist wirklich?)Natürlich werte ich die Studienergebnisse subjektiv und halte die für richtig, die meinen Standpunkt bestärken. Anderfalls hätte ich ja keinen Standpunkt und das würde Ihnen wenig nützen. Nun noch einmal zu Ihnen selbst. Sie schreiben, vielleicht ohne es bewußt getan zu haben, etwas sehr wichtiges. Ich zitiere: "Ihr (mein) Ziel ist es nicht, den Müttern das schlechte Gewissen zu nehmen, sondern die die Lanze für die Bedrüfnisse der Kinder zu brechen, welche in unserer Gesellschaft allzu leicht mißachtet werden." Das Dilemma, das Sie hier gut skizzieren, ist das allgemeine Problem. Mütterliche und väterliche Selbstverwirklichungswünsche werden in konträren Widerspruch zu den kindlichen Bedürfnissen gesetzt. Das ist, mit Verlaub, ein Menetekel der sog. postmodernen Gesellschaft. Wenn das ein Politiker sagt, muß man damit rechnen, daß er auf Stimmenfang geht. Wenn das ein Kinderarzt sagt, ist das erst einmal unschädlich. Aber wenn das als verlängertes Sprachrohr der Kinder selbst aus entwicklungspsychologischer Sicht gesagt wird, dann sollten wir das ernst nehmen. Das ist dieses Forum wert, oder nicht? Übrigens will ich Ihnen kein schlechtes Gewissen machen, ich will Sie höchstens zum Nachdenken anregen. Und die Fragen kommen ja von Ihnen allen. Nun noch ganz konkret. 17 Monate ist schon etwas besser als 13, denn jetzt meldet sich das erste Selbstbewußtsein, welches immerhin dem Kind die Chance gibt, sich tatsächlich etwas aus dem "Bannkreis" der primären Bezugsperson herauszuleben. Aber dies eben mit den genannten "Auflagen", es sei denn, der Stab ginge jetzt an den Vater oder im anderen Fall die Mutter über (Stichwort: triadische Lösung). Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 12.01.2004



Antwort auf: Ihre Nachfrage (Fremdbetreuung) s.u.

Ich mische mich ein, weil ich wirklich ein wenig wütend bin: Die meisten, auch Herr Dr. Posth, nehmen eher die Studien zur Kenntniss bzw. interpretiert die Ergebnisse entsprechend, die der eigenen Weltanschauung entspricht. Da gibt es keine "objektive" wissenschaftliche Wahrheit, denn jeder Forscher bringt seine eigenen WEltanschuungen, Werturteile etc. mit. Es ist nicht sehr fair, anderen zu unterstellen, alles in ihrem Sinne zu interpretieren bzw. gar zu verfälschen (der "Staat", die Erzieherinnen, die Eltern), sich das selbst gegenüber aber nicht zuzugeben. Ich schätze Herrn Dr. Posths Ausführungen durchaus, finde sich zumeist sehr überlegenswert und erkenne natürlich auch an, dass er sich damit eigehend beschäftigt hat. Aber diese Art zu agumentieren finde ich bedenklich. Ebenso missfallen mir doch einige Äußerungen sehr, die wahrlich nicht meiner Weltanschauung entsprechen, so zum Beispiel, dass wir die welt denen überlassen, die sich wider alle Vernunft unkontrolliert vermehrten. Das ist ein sehr komplexes Problem und ganz bestimmt nicht nur mit "wider alle Vernunft" abgetan. Ich kann diese komplexe Thema nicht qualifiziert diskutieren, denn ich bin nur Historikerin mit Schwerpunkt deutsche Geschichte, ich vermute stark, dass auch Herr Dr. Posth dazu nicht wirklich qualifiziert ist. Meine persönliche Meinung und Erfahrung als Mutter jetzt noch als Dreingabe (inkl. nachträglichem Schönreden natürlich): So wie du dir das vorstellst, mit langsamer Eingewöhnung, halbtags, sicherer Basis durch intensive mütterliche und hoffentlich auch väterliche Zuwendung, wird das gut klappen. WEnn Du sehr große Zweifel hast, wird es sicher schwieriger, auch für Dein Kind bzw. bei sehr großen schlechten Gewissen ist die emotionale Katastrophe schon fast vorprogrammiert. wenn Du wirklich so ein schlechtes Gewissen hast, würde ich Dir raten, Deine Berufstätigkeit sein zu lassen, sonst wirst zumindest Du unglücklich. Einschränkend würde ich ansonsten vielleicht anmerken, dass 13 Monate nach meiner ERfahrung nicht gerade das einfachste Alter für den Beginn mit Fremdbetreuung sind, bei uns wäre 17 Monate vermutlich einfacher gewesen (individuell ist dies vermutlich aber verschieden). Es wäre bestimmt schön, wenn Du die Person schon im ersten Lebensjahr einführen könntest, wenn das irgendwie finanziell machbar ist. Der Umgang mit anderen Personen, wenn dadurch die elterliche Zuwendung nicht völlig ins Hintertreffen gerät, kann m.E. für ein Kleinkind ein großer Gewinn sein. Alles Gute für Euch Kristina

Mitglied inaktiv - 12.01.2004, 12:08



Antwort auf: Ihre Nachfrage (Fremdbetreuung) s.u.

Liebe Maja, ich gucke hier selten rein, weil ich meistens über das ärgere, was ich jetzt lese, jetzt war halt gerade Dein Beitrag oben, daher will ich jetzt doch berichten. Unser Sohn kam mit 13 Monaten ganztags in die Kita (d.h. von 8.30 bis 16 Uhr), nach zwei Wochen Eingewöhnungszeit. Er kam ein eine altersgemischte Gruppe, d.h. dort sind 15 Kinder mit 3 Erzieherinnen, die Kinder sind zwischen 8 Monate und 6 Jahre. Ich finde das eine optimale Mischung. Wir hatten uns da keine Spur eines schlechten Gewissens gemacht, mein Mann hatte nach dem Kita-Beginn sogar noch mehrere Monate Erziehungsurlaub, trotzdem ging unser Sohn schon hin. Ihm hat es von Anfang an hervorragend gefallen (er hat kein einziges Mal geweint), er hat dort unglaublich viel gelernt, mit Gleichaltrigen, aber auch von Älteren (er ist und bleibt ein Einzelkind). Er ist jetzt über 5 und geht das 5. Jahr in diese Kita und fühlt sich nach wie vor sehr wohl. Nach meiner Auffassung ist eine gute Kita (wobei ich schon finde, dass man sich die Einrichtung vorher sehr gut ansehen sollte) für ein Kind in dem Alter das beste, was ihm passieren kann, bei unserem Sohn war es sicher so. Er war übrigens auch im ersten Lebensjahr keineswegs immer bei meinem Mann (ich war ja eh tagsüber arbeiten), sondern oft auch bei anderen, das war auch nie ein Problem, ganz im Gegenteil. Wichtig ist es, auf eine gute Eingewöhnung zu achten, d.h. die ersten Tage schon die ganze Zeit mit dabei zu sein und sich mit Erzieherinnen gut abzusprechen. Bei uns in der Gruppe fangen alle Kinder zwischen 8 und 14 Monaten an, ernsthafte Probleme gab es da noch nie. Zu den Studien. Ich finde das schon eigeanrtig, dass Herr Posth alle Studien, die nicht in sein Konzept passen, als Auftragsstudien bezeichnet. Aber die positiven Erfahrungen von Eltern als nachträglich schön geredet zu bezeichnen, finde ich schon mehr als eigenartig, also ich denke schon, dass ich das beurteilen kann, wie es meinem Sohn ging. Also, Kopf hoch, das wird schon klappen. Wenn Du Dich da verrückst machst, merkt das nur auch Dein Kind, wichtig auch die positive Einstellung der Eltern. Schöne Grüße, Renate PS: Guck auch mal ins Forum Baby und Job, da gibt es viele Berichte über positive Erfahrungen.

Mitglied inaktiv - 12.01.2004, 12:32



Antwort auf: Ihre Nachfrage (Fremdbetreuung) s.u.

Hallo, was Dr. Posth angeht kann ich mich Krissie nur anschließen. So wie er anderen unterstellt Forschungserbnisse subjektiv passend zur Einstellung zu intpretieren so unterstelle ich ihm dasgleiche. Und mal ehrlich. Ich halte seine grundsätzliche Einstellung für sehr unlogisch. Ich halte es da mit der Evolutionstheorie. Natürlich ist, daß eine Frau 5-10 Kinder hat, diese versorgen muß und nebenher die Kühe, Hühner und das Gemüse versorgt und daß ohne Kühlschrank, Tiefkühltruhe, Mikrowelle, Spülmaschine, Waschmaschine, Trockner, etc. Schau dir einfach mal den Rest der Welt an die nicht zu den Industriestaaten gehört. Der Mensch ist tausende von Jahren so aufgewachsen und Mama hatte sicher nicht annähernd so viel Zeit wie eine Berufstätige Mutter heute. Oft haben Oma, Tante oder die 5 jährige Schwester die Betreuung des Babies übernommen. Soviel zu Dr. Posths EInstellung zur Betreuung von Kindern. Meine Erfahrung. Es ist völlig egal wie Du Deine Kinder erziehst, so lange (1) Du und Dein Partner mit der Lösung zufrieden seit (2) Ihr Euch Gedanken darüber macht. Meine Tochter wurde 8 Monate von mir betreut und insgesamt 11 Monate gestillt. Mein Mann hat 6 Monate der Betreuung übernommen und im letzten Monat der PapaPhase kam sie in die Krippe. Mein Mann und ich waren uns immer sicher, daß es Ihr in der Krippe gut gehen wird, da das dortige Personal im Gegensatz zu uns EDV-lern im Bereich Kinderpflege ausgebildet sind und auch mehr Erfahrung haben. Im Gegensatz zu einer 5 fach Mutter, muß eine Krippenerzieherin keinen Haushalte führen, nicht kochen, nicht mit den Kindern zum Arzt und anderen Terminen, nicht waschen und bügeln. Sie ist "nur" zum Spielen und Füttern da. In unserer alten Krippe waren 12 Kinder und 2,5 Erzieher pro Gruppe. Es sind aber nie alle Kinder da (aber auch nicht immer alle Erzieher). Im Schnitt waren es vielleicht 5 Kinder pro Erzieher. Wer also meint ein Kind sei in einer Krippe schlecht aufgehoben, der muß genauso vielfach Mütter ein schlechtes Gewissen einreden. Dr. Posth hat selber 4 Kinder und er scheint sehr viel Zeit in Studien, InternetAntworten, etc. zu investieren. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, daß seine eigene Frau seinen Ansprüchen gerecht werden konnte. Da Du aber schon jetzt ein sehr schlechtes Gewissen hast und sehr verunsichert bist sind Probleme vorprogrammiert. Ein Kind merkt das und übernimmt Deine Einstellung. Ach ja, ich finde es übrigens auch völlig normal daß ein Kind aus Abschiedsschmerz schreit. Wäre doch ein Zeichen einer schlechten Beziehung wenn es das nicht täte. Ich bin auch sehr traurig wenn mein Mann auf Geschäftsreise muß, aber trotzdem fährt er. Dr. Posth hält Kinderweinen im KiGa/Krippe nach dem Abschied für etwas sehr schlimmes. Ich schätze Dr. Posth wenn es um reine Entwicklungsfragen geht - aber sonst kann ich ihm nicht ganz folgen. Wenn man ihm glauben würde, müßte man meinen, daß 99% der Weltbevölkerung sozial gestört sind - und das seit tausenden von Jahren. Finde eine Lösung Dir Dir paßt (und Deinem Partner). Dein Kind wird sich danach richten. Vergiß alle anderen Tipps und gehe Deinen Weg. Gruß Karin

Mitglied inaktiv - 12.01.2004, 13:09



Antwort auf: Ihre Nachfrage (Fremdbetreuung) s.u.

Lieeb krissie Ich glaube, es hängt wirklich sehr von Deinem Kind und seinem Charakter ab, sow ie auch Herr Dr. Postrh immer darauf hinweist. bei meiner Tochter ist die Fremdbetreuung total fehlgeschlagen, obwohl wir uns jede Zeit der Welt genommen haben. Wir haben es versucht erst nach 18 Monaten, am Anfang ging's recht gut, dann imer schlimmer, zum Schluss soweit, dass sie 1.5 STudnen brüllend mit der Jacke in der Hand bei der Tür gestanden hat. Dann habe ich auch eine Tagesmutter versucht, Monate später, dasselbe. Sie ist sehr sensibel, hat stark gefremdelt, ist in meiner ANwesenheit aber total offen udn selbständig. Man würde ihr das so wirklich nicht ansehen, jeder dachte, das geht sicher gut mit der Fremdbetreeung. Wir haben dann abgebrochen nach 2 Monaten. Tja, jedes Kidn ist eben anders. LG, Doris

Mitglied inaktiv - 12.01.2004, 13:27



Antwort auf: Ihre Nachfrage (Fremdbetreuung) s.u.

Ich lasse meinen Sohn(22 Monate) zwar nicht fremd betreuen,aber dennoch möchte ich was dazu sagen.Ich kann verstehen,wenn eine Mutter aus finanziellen Gründen arbeiten gehen muss und sie deshalb ihr Kind stundenweise fremdbetreuen lässt.Allerdings denke ich,dass die beste Betreuung immer noch durch die eigenen Eltern erfolgt,da sie ihr Kind am Besten kennen und ihm auch emotional näher sind und ihm somit viel mehr Wärme und Liebe geben können als eine professionelle Fachkraft.Die macht ihren Job,vielleicht auch gut,aber niemals mit soviel Liebe und Verständnis wie z.B. die Mutter.Denn bei der Mutter springt der natürliche Mutterinstinkt an,der ihr hilft,ihr Kind liebevoll zu versorgen. LG Andrea

Mitglied inaktiv - 12.01.2004, 13:44



Antwort auf: Ihre Nachfrage (Fremdbetreuung) s.u.

Hallo Doris, ich glaube Dir natürlich, dass es bei Deiner Tochter nicht geklappt hat und denke auch, dass Kinder unterschiedlich sind. Aber natürlich auch die Eignungen der betreuenden Person, die Umstände etc. Aus meiner eigenen ERfahrung habe ich versucht, dazu zu raten, etwas gelassener an die Sache ranzugehen und an seine eigenen elterlichen Fähigkeiten zu glauben, die Situation beurteilen zu können. Ich hätte mein Kind auch nicht weinend in einer Krippe zurückgelassen und hätte unsere Pläne revidiert, wenn ich gemerkt hätte, dass aus einem strahlenden kleinen Jungen ein unglückliches Kind geworden wäre. Alles was ich stark machen möchte ist nur, dass hier Mütter nicht so stark verunsichert werden, weil sie auf Experten hören, die ERfahrungen und Forschungsergebnisse anderer schlecht reden, ihre eigenen aber als objektive Wahrheit verkaufen. Geht es denn nur mir so, dass ich hier durchaus politische Vorstellungen herauslese (und zwar solche, die sich so wenig mit meinen decken, dass ich oft Probleme habe, den Expertenrat anzunehmen, auch wenn ich zugebe, dass mir die Texte oft viel gebracht haben)? LG Kristina

Mitglied inaktiv - 12.01.2004, 13:46



Antwort auf: Ihre Nachfrage (Fremdbetreuung) s.u.

denn ich lese natürlich sehr gerne auch einmal positive Erfahrungsberichte. Ich gebe zu, bis vor einigen Tagen bin ich die Sache genauso entspannt und mit großem Selbstvertrauen angegangen wie viele von euch. Tatsächlich hat mich erst das Durchforsten dieses Forums auf die unsichere Schiene gebracht. Das ist kein Vorwurf an Dr. Posth, seine Meinung ist wie viele andere Meinungen zu respektieren. Ich selber sollte mir wohl noch ein paar mehr Infos und Meinungen einholen, bevor ich all unser Vorhaben wegen einer einzigen Experten-Meinung über den Haufen werfe. Wen es interessiert: Der Spiegel hat sich in seiner Ausgabe 29/2001 ausführlich diesem Thema gewidmet und zwar aus historischer, gesellschaftlicher und auch psychoanalytischer Sicht (sehr interessant und, wie ich finde, ausgewogen recherchiert). Trotz alledem: Auf Ihre Antwort, Dr. Posth, bezüglich meiner gestellten Nachfrage lege ich dennoch großen Wert. Gruß, Maja

Mitglied inaktiv - 12.01.2004, 14:27



Antwort auf: Ihre Nachfrage (Fremdbetreuung) s.u.

Da ist eine Studie sehr gründlich besprochen, in der es um das Thema Bindung bei Fremdbetreuung geht. Es ist ein Taschenbuch und liest sich gut und lohnt sich so oder so. LG, Jane

Mitglied inaktiv - 12.01.2004, 17:52



Antwort auf: Ihre Nachfrage (Fremdbetreuung) s.u.

Hallo nochmal, ich möchte nochmal betonen, dass mir Ihre Beiträge wirklich viel bringen. Sie sprechen absolut meinen Mutterinstinkt an, was zwar am eigentlichen Dilemma nichts ändert (auch ich habe einen Beruf und kleine Kinder), mir aber das Gefühl gibt mit meinem "Muttergefühlen" nicht allein zu sein - was man in der die Kinder zu intergrierenden Arbeitswelt letztlich ist. Es hilft mir meinen Standpunkt zu reflektieren. Selbst meine eigene "Karrieremutter" hat sich kürzlich rückblickend ähnlich geäussert (lieber nicht so früh so viel fremdbetreut etc.). Da freut es mich, dass nicht nur Kinderseelen eine "Lobby" haben, sondern auch Mütter, sofern sie ähnlich denken und dies oft rechtfertigen müssen. Danke. Natascha

Mitglied inaktiv - 12.01.2004, 23:52



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