Frage: Identitätsfindung/Verlust des Vaters

Eine Frage zu meinem 4-jährigen Sohn, sein Vater kommt aus Westafrika. Hat sich die ersten Jahre sehr liebevoll gekümmert, die beiden hatten ein tolles Verhältnis. Vor etwas über 1 jahr wurde sein Vater dann plötzlich abgeschoben. Mein großer Sohn leidet seitdem ziemlich stark. Telefonate finden zwar statt, sind aber schon auf Grund der ständig brechenden Telefonleitung und Verständigungsproblemen schwierig. Er weint seitdem sehr oft und versteht das alles halt nicht.Zudem hat er glaube ich ein "identitätsproblem". Er äußert sich oft dahingehend, das er ein "Afrikaner" sei. Er erzählt oft von seinem großen,schwarzen Vater und wie stolz er ist. Leider macht er sich auch teilweise über "weiße" Kinder lustig und empfindet sich a´ls "besser". Jeden Farbigen den er sieht lächelt er sofort an und kämpft reglrecht um Aufmerksamkeit und Anerkennung! Er sagt auch oft, das er ganz hier weg und nach Afrika will :-(Ist das seine Art das zu verarbeiten oder soll ich ihm solche Äußerungen verbieten?

Mitglied inaktiv - 07.12.2009, 09:28



Antwort auf: Identitätsfindung/Verlust des Vaters

Hallo, nein, verbieten sollten Sie Ihrem Sohn solche Äußerungen auf keinen Fall. Aber Sie sollten ihm erklären, dass er ja auch eine weiße Mutter hat (Sie sind doch Deutsche?), und dass sein Platz im Moment bei der Mutter ist. Sagen Sie ihm, dass sein Vater sicherlich auch wieder nach Deutschland kommen könnte, wobei ich nicht weiß, wie Sie eine solche Familienzusammenführung hier in Deutschland rechtlich erwirken können. Haben Sie einen versierten Rechtsanwalt? Was sagt das Jugendamt dazu? Es ist richtig von Ihnen bemerkt, dass Ihr Sohn über seine Hautfarbe eine starke Identifikation mit seinem Vater erlebt.Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 10.12.2009



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