Frage: Ich hoffe sie können mir helfen

Lieber Dr.Posth mein Sohn wird jetzt 11 Mo.und er schläft einfach nicht durch ich habe meistens nur 2-3 Std Schlaf.Ich kann mich tagsüber auch nicht ausruhen oder die Kinder mal abgeben.Ich weiß auch nict woran das liegt.Ich hatte angefangen ihm abends Schmelzflocken zu geben da hat er dann 3 tage durchgeschlafen und danach wieder nicht.Ich bin wierklich am Ende.Der KA meinte nur ich solle mir das Buch holen"Jedes Kind kann schlafen lernen"aber davon halte ich wenig.Es kann so nicht weitergehn ich habe sehr viel abgenommen und bin nur noch fertig.Ich weiß einfach nicht woran dasliegt.Was hat er?Warum kommt er nicht zur Ruhe?Was mache ich falsch?Ich kann ihn auch nicht mit ins Bett nehemen da unsere 3 Jährige Tochter schon bei uns liegt.Mein Mann und ich haben keinen gemeinsamen Abend mehr da ich einfach zu kaputt bin.

Mitglied inaktiv - 22.05.2006, 16:30



Antwort auf: Ich hoffe sie können mir helfen

Liebe Sandra, zunächst einmal möchte ich Sie beruhigen. Denn solche Phasen treten natürlich immer einmal wieder auf, wenn man zwei Kinder hat und eins davon noch ein Säugling ist. Mutter sein und Versorgerin von Kindern ist ein 24-Stunden-Job, der hoch angesehen sein müßte und einer der wichtigen Aufgaben im menschlichen Leben überhaupt ist. Auch im normalen Berufsleben gibt es solche Phasen, aber da fragt keiner, warum das jetzt gerade sein muß, da wird es einfach hingenommen und generell anerkannt. Aber ich verstehe Sie natürlich auch, weiß ich doch gut genug, wie belastend Schlafmangel ist. Nur der Säugling und das Kleinkind sind von Natur aus noch nicht darauf eingerichtet, Verständnis für die Lage der Eltern zu entwickeln und Rücksichten zu nehmen. Das kommt erst im Laufe der Kindheit. Daher muß man als Eltern Einsicht und Verständnis haben. Aber ein paar Dinge sind natürlich auch zu regulieren. Ich gehe davon aus, daß Ihr Sohn bei Ihnen im Zimmer schläft, wenn auch nicht im schon besetzten Elternbett. Daß er ein ruhiges und liebevolles Einschlafritual bekommt, während Ihr Mann seine Tochter unterhält. Daß er ausreichend gesättigt ist und nachts keine Mahlzeiten mehr bekommt. Daß er Schlafbegleiter hat, die jetzt immer wichtiger werden, incl. eines Schnullers für das Beruhigungssaugen (u.U. mit selbstleuchtendem Knopf, damit man ihn in der Nacht wiederfindet). Und daß er schmerzfrei ist, was wichtig in der Zahnungsphase ist (Dentinox-Gel, Viburcol-Supp, Osanit-Globuli, etc.). Noch wird er sich nachts nur schwer von seinem Vater beruhigen lassen, wenn er es noch nicht gewohnt ist. Die Loslösungphase kommt ja jetzt erst. Aber je häufiger er das Einschlafritual übernimmt, desto mehr wird er auch nachts akzeptiert. Lassen sie sich also nicht entmutigen. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 26.05.2006