Frage: ID 46074, S. bockig, knapp 3J alt

Vielen Dank! Eintritt in den Kiga ist erst im Nov’11, keine Krankheiten seit letztem Winter. Situation ist besser geworden, Papa darf abends wieder bettfertig machen u ist wieder mehr gefragt. Zubettgehen ist geduldig u angenehm, egal was vorher war. Papa macht bettfertig u schaut mit S. im Bett noch ein Buch an, ca. 15Min, dann kommt Mama u wir machen Licht aus. Mama bleibt bei S. bis dieser eingeschlafen ist, singt evtl. noch was. Klappt ohne Körperkontakt u meist im eigenen Bettchen (steht am Fußende d. Elternbettes). Papa arbeitet nachts. Können Sie noch einen Tipp geben, wie wir reagieren sollten, wenn S. auf x-maliges Bitten z.B. nicht kommt? Er sagt dann immer „ich mache noch das und dann komme ich“, hat er das fertig, fällt ihm noch was ein, was er noch eben machen muss. Das kann etliche Male so gehen. Wie reagiert man da am besten ohne ungehalten zu werden? Vielen Dank für Ihre tolle Arbeit!!! Michaela

von svela am 26.09.2011, 09:01



Antwort auf: ID 46074, S. bockig, knapp 3J alt

Stichwort: Regelkonzept und Grenzsetzung Liebe Michaela, mit 3 Jahren kommt ein Kind in das Alter, in dem man mit ihm "verhandeln" kann und Regel vereinbaren. Das setzt natürlich voraus, dass dieses Kind ausreichend gut spricht. Und mit dem Sprachvermögen sind auch Denkfähigkeiten verbunden. Außerdem besitzt das Kind jetzt schon einige Erfahrung in Sachen Empathie. Es kann also mit dem Anderen mitfühlen. Als das sollte dazu führen, dass man erstens dem Kind mitteilt, warum die Angelegenheit jetzt so stattzufinden hat und nicht anders, und zweitens mit ihm Regeln vereinbart, wie der Ablauf zu sein hat. Die Regel muss natürlich erst einmal formuliert werden und auch gemeinsam vereinbart. Auf diese Regel kann man sein Kind dann festlegen. Aber man muss sich selbst auch an Regeln halten. Wenn ein Kind also nicht auf Aufforderung reagiert, dann lautet die Regel: ich sage zweimal (Geduldigere drei- oder viermal) und wenn du das dann nicht tust, obwohl ich dir erklärt habe warum, dann findet das eben nicht statt oder du kommst nicht mit usw. Das passt natürlich nicht auf jede Situation. Aber der Stil ist entscheidend. Nötigenfalls nimmt man seinem Kind den Gegenstand weg, der ihm zur Ablenkung dient. Dies aber nur, wenn etwas sehr wichtiges ansteht. Viele Grüße und danke für Ihr Lob.

von Dr. med. Rüdiger Posth am 30.09.2011