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Dr. med. Rüdiger Posth Frage an Dr. med. Rüdiger Posth Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

Frage: http://www.rund-ums-baby.de/entwicklung/beitrag.htm?id=40786

Hallo Herr Dr.! Ein erneutes Dankeschön als erstes Vorweg. Sie kennen ja nun etwas die Vorgeschichte meiner Stieftochter, nachzulesen unter dem obrigen Link. Nun hab ich eine andere Frage zu Ihr. Meine Stieftochter wird JEDE Nacht bis zu 3-4 Mal wach. das seit nun ungelogen 1 1/2 Jahren. Wir haben ALLES versucht, es macht keinen Unterschied ob sie bei uns schläft oder nicht, wir haben ein konstantes zu-Bett-geh Ritual mit viel Ruhe, ich begleite beide Kinder beim Einschlafen.Sie schlafen, was die Große super findet, zusammen in einem Zimmer. Ich kann mir kaum noch vorstellen das es jetzt immernoch was mit Ihrer Vorgeschichte zu tun hat. So viele Albträume und sachen am Tag zu Verarbeiten kann über 1 1/2 Jahre doch echt nicht mehr sein. Natürlich weint und schreit sie dann auch viel in der Nacht, aber - und sie merken ja wie bedacht ich mit allem umgehe- schätze ich dieses schreien trotz allem wirklich einfach als "schlechte" angwewohnheit ein. Sie war tagsüber lange launisch,jümmelig, wurde auch von der depressiven Oma viel runtergezogen, und nicht bestärkt, kaum fröhlichkeit vermittelt, und hat halt auch am Tag DAUERND wegen NIX einfach geschrien anstatt zu reden. Das ist nun komplett weg, und ich denke Nachts das schreien ist einfach ein überbleibsel, sie wird wach, unbehagen, schreien anstatt rufen, wohlgemerkt sie ist 3, sie reagiert dann auch sofort wenn man reingeht, ist nicht im schlaf. Einfach wach, schreien, egal ob bei uns im Zimmer oder nicht, und dann is wieder gut. Kann es sein, das sie einfach ein Problem mit der Hormonproduktion hat? Sie macht keinen MIttagschlaf mehr, konnte nicht einschlafen, auch wenn sie bis zu 13 Stunden auf ist, totmüde und im stehen fast einschläft, dauert das einschlafen im Bett meist 1/2h. Sie wird auch selten in der 2. Nachthälfte wach. 90% in der 1. nachthälfte.Wir können echt nicht mehr, nach so langer Zeit, bald zwei Jahre, Wir können nichts machen Abends mein Mann und ich, babysitter ist unzumutbar, nicht rausgehen mal, und was sonst noch einfach alles nicht geht können sie sich sicher denken, wir können wirklich beide nicht mehr :( Jetzt wo mit ihr langsam alles sooo gut ist und alles geregelt und das auch schon lange, es müsste doch echt mal besser werden... Würde sie nicht wach würd sie auch nicht schreien, warum wird sie soviel wach? Sie sagt auch Abends immer zu mir "Mama ich schrei heute Nacht nicht ich möchte nur schlafen" Danke! (sie helfen so ungemein viel, das können sie sich nicht vorstellen, wirklich, vielen Dank) p.s. kenne auch Ihre Texte bezüglich schlafen alle.

Mitglied inaktiv - 22.03.2010, 14:07



Antwort auf: http://www.rund-ums-baby.de/entwicklung/beitrag.htm?id=40786

Hallo, es müssen nicht Albträume sein, die den Schlaf Ihrer Stieftochter stören, aber ein tiefe Beunruhigung nach allem, was sie schon erleben musste, wird es schon sein. Diese Beunruhigung steht im Zusammenhang mit dem noch nicht wiederhergestellten Urvertrauen, das ja dann auch zu Ihnen entstehen muss. Und für diesen Prozess braucht ein adoptiertes Kind zunächst einmal ganz vile Nähe. D.h. zunächst einmal muss ein solches Kind viel Sympathiezu seiner neuen Hauptbezugsperson aufbauen, bevor es dieser vertraut. Und dann wird dieses Vertrauen auf seine Belastungsfähigkeit überprüft. Dazu dient auch das nächtliche Kontrollverhalten. Das aknn sich rein theoretisch über Jahre hinziehen, hängt realiter aber von den Vorerlebnissen ab. Voraussehen, wie lange das dauert, kann man es also nicht, höchstens abschätzen, wenn man weiß, was zuvor passiert ist. Sie haben Recht zu sagen, ein 3-jähriges Kind braucht nicht mehr zu schreien, sondern könne rufen usw. Aber Ihre Adoptivtocher hat keine normale Geschichte hinter sich und wechselt die Hauptbezugsperson in ihrem Leben. Da ist von Normalität zunächst einmal keine Rede mehr. Und erst mit 4 Jahren werden die geistigen Fähigkeit so reif, dass ein Kind sich vorstellen kann, was in Ihnen vorgeht. Was sie beschlossen haben und tun mit der Verenigung von 2 Familien, ist eine große Aufgabe, deren positive Erledigung Ihnen die Kinder später lebenslang danken werden. Vielleicht stärkt diese Aussicht ja Ihr Durchhaltevermögen. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 26.03.2010



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