Frage: Höhenangst

Hallo Hr. Dr. Posth, was genau bedeutet Höhenangst? Folgendes beobachte ich bei meiner Tochter (22 Monate): Die Rutsche in unserem Hof ist etwa 1,70 m hoch. Vorne auf der Rutschenseite klettert sie ohne PRobleme hinauf, dreht sich oben um und rutscht runter. Hinten, auf der Leiter, benötigt es viele Versuche, aber beim 6. oder 7. mal schafft sie es alleine. Die ersten Male merke ich, daß sie will aber nicht kann. Auf unserem Balkon (4. Stock), stehe ich mit ihr am Geländer (natürlich so, daß sie nicht runterfallen kann), das stört sie überhaupt nicht. vorgestern beim MuKi-Turnen waren Bänke aufgestellt, sodaß man hinaufklettern und auf einer Höhe von etwa 1,50 m drübergehen konnte (natürlich mit Anhalten). Für alle anderen Kinder (selbst viel jüngere) war dies kein Problem. Meine Tochter hatte auch kein Problem hinaufzuklettern, aber oben angekommen, begann sie zu aus Angst zu weinen. Aus Höhenangst??? Oder kann es andere URsachen haben? Wie kann ich ihr diese Angst nehmen, ist es überhaupt möglich? PS: ich selbst habe Höhenangst, vermeide aber Situationen mit ihr, in denen ich Angst habe. Danke für Ihre Hilfe lg Helma

Mitglied inaktiv - 16.10.2003, 14:11



Antwort auf: Höhenangst

Liebe Helma, daß es so etwas wie Höhen- oder Tiefenangst bei Kleinkindern, ja schon bei Säuglingen gibt, weiß man aus den Spiegelversuchen beim Krabbeln. Die meisten Säuglinge vermeiden es, über einen Spiegel am Boden zu krabbeln, sondern wählen lieben den Weg drumherum. Außer daß Sie als Mutter oder Vater dem Kind die sichernde Hand bieten für das Balancieren in größerer Höhe, gibt es keine Möglichkeiten. Wahrscheinlich ist viel Veranlagung dabei, ob man Angst in großer Höhe hat oder nicht. Indianer im alten Amerika kannte angeblich keine Höhenangst. Angeblich benutzte man sie gerne für Hochhausarbeiten. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 17.10.2003