Frage: Hirnbiopsie

Hallo, Herr Dr. Posth, nein, eine Hirnbiopsie haben wir nicht machen lassen, ebenso keine Liquoruntersuchung. Man hat uns so etwas auch gar nicht vorgeschlagen. Die Ärzte, die das MRT ausgewertet haben, gingen sofort von einem Sauerstoffmangel aus (war in der Berliner Charite). Die eine Hirnhälfte ist übrigens tatsächlich stärker betroffen als die andere. Die Krampfpotenziale lassen sich gut im EEG erkennen und sind dank Ospolot gut zurückgegangen. Die Anfälle waren zumeist leichter Natur und konnten durch das Medikament erheblich eingedämmt werden. Eine Lumbalpunktion haben wir nicht machen lassen, denn die für uns zuständige Ärztin, die ich für eine sehr fähige halte, meinte, die Behinderungen und Krankheiten, die man mit dieser Methode abklären lassen könnte, hätte unser Sohn mit größter Wahrscheinlich nicht. Die Symptome dieser Krankheiten bzw. Behinderungen würden nicht zu seinem Behinderungsbild passen. Das haben wir damals geglaubt und es deshalb nicht machen lassen. Lieben Gruß und danke für Ihr Interesse. Sabine

Mitglied inaktiv - 06.09.2004, 08:56



Antwort auf: Hirnbiopsie

Liebe Sabine, es ist immer eine schwierige Entscheidung, wie weit man in der Diagnostik geht, um ein Krankheitsbild abzuklären. Eine Lumbalpunktion zum damaligen Zeitpunkt wäre ethisch aber sicher vertretbar gewesen. Woher die Kollegin die Sicherheit genommen hat, daß über diese Diagnostik keine Aussage zu erwarten gewesen wäre, weiß ich nicht. Die schnell ausgesprochene, aber eher vordergründig zu wertende Erklärung eines Sauerstoffmangels, hätte ich nicht gelten gelassen. Zumal sich weder vom Schwangeschaftverlauf noch vom Geburtsablauf her eine solche Vermutung hätte ableiten lassen. Wie sah den die Plazenta aus? Mikroinfarzierungen? Zu klein? Aber wir kommen ab vom Thema in diesem Forum. Wenn es Ihrem Sohn jetzt mit Ospolot gut geht, und er auch Fortschritte macht, sollten sie sich mit ganzer Kraft auf die Fortsetzung dieser Entwicklung konzentrieren. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 06.09.2004