Frage: Hinterherweinen

Hallo Herr Dr. Posth, mein Sohn ist 15 Monate alt und wird an 3 Vormittagen von meiner Mutter betreut, weil ich in der Zeit arbeite. Da wir bis vor kurzem noch im selben Haus wohnten, ist er schon seit seiner Geburt viel mit ihr und seinem Opa zusammen gewesen. Es gibt auch keine Probleme, wenn ich gehe und er bei ihr bleibt. Darüber bin ich eigenlich auch sehr froh. Allerdings weint und schreit er, sobald er merkt, dass seine Oma gehen will. Mich irritiert das schon etwas und bin auch etwas eifersüchtig, obwohl ich ja eigenlich auch froh bin, dass er mir nicht hinterherweint. Ist diese starke Anhänglichkeit an eine zweite Bezugsperson normal? Stimmt das Verhältnis zwischen mir und meinem Sohn trotzdem? Vielen Dank für die Antwort und viele Grüße, Bine

Mitglied inaktiv - 22.10.2007, 13:50



Antwort auf: Hinterherweinen

Hallo, die Großmutter ist für Ihren Sohn wohl zu einer Ersatzbezugsperson geworden und zwar recht intensiv. Gleichzeitig gibt sie aber auch eine Loslösungsvorbild ab, was die Bindung an sie verstärkt. Gibt es einen präsenten Vater? Mütter, die sich mit einer solchen Entwicklung konfrontiert sehen, müssen jetzt aushalten, dass die Ersatzbezugsperson manchmal ihnen selbst vorgezogen wird. Das sollte sie aber anspornen, sich selbst auch wieder intensiver in die Beziehung einzubringen. Allerdings nicht im Sinne einer Rückbindung (s. gezielter Suchlauf. "erschwerte Loslösung"). Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 24.10.2007