Heia, sind etwas unsicher, ob wir richtig reagieren, deswegen wollte ich mal nachfragen. 1.) 3,5 jg. Sohn hat begonnen, uns zu hauen u. gegenan zu schreien, wenn wir ihm etwas verbieten. sagt: ich mag nicht, wenn du sowas sagst, Mama. wir lassen ihm meistens seinen willen, nur bei dingen wie zu bett gehen, o. bei gefahr für sich u./o. andere sagen wir nein. wenn er haut sagen wir, dass uns das weh tut und dass wir uns nicht hauen. reicht das, o. sind wir doch zu willfährig u. gewähren ihm zu oft was er will? 2.)10mo. alter bruder wird geliebt, manchmal aber beisst er ihm in den finger o. schubst ihn dass er fällt u. wirkt zufrieden wenn bruder zu weinen beginnt. sagen dann deutlich nein, schimpfen und machen auf schmerzen aufmerksam. induktion hab ich schon mal versuchtwenn er mir wehgetan hat, aber er lacht immer nur. ich interpretiere punkt 2 als emphatie üben, ist das richtig? oder muss ich schon "härter" eingreifen, und wenn, dann wie? Vielen Dank schon mal :)
von
Ahma
am 11.03.2013, 07:49
Antwort auf:
Hauen bei Verboten und Beissen v. kl. Bruder
Hallo, dazu lässt sich rein theoretisch und ohne die jeweiligen Umstände im Auge zu haben schwer etwas sagen. Grundsätzlich muss ein kleineres Kind vor einem größeren bei aggressiven Attacken geschützt werden. Das kleinere Kind wird getröstet und das größere Kind erhlt eine eindringliche Ermahnung. Ist es über 2 1/2 oder 3 Jahre hinaus, muss ihm auch ein Gewissen gemacht werden, das heißt, es muss einen gewissen Vorwurf in der elterlichen Haltung spüren und es soll wenn möglich auf sehr einfache Weise Wiedergutmachung üben, also z.B. "pusten", wo es weh tut, oder streicheln, wenn die "Seele schmerzt". Bei einem selbst ist Induktion angesagt, selbst wenn das Kind erst einmal lacht. Das Lachen ist ja nicht als Spott oder Genugtuung zu verstehen, sondern Ausdruck von Verlegenheit und Unsicherheit. In solchen Fällen sollte man sein Kind auch auffordern, Wiedergutmachung auf einfache Weise zu üben.
Ein verbales Entschuldigen bringt in diesem Alter noch nichts, weil noch kein echter Perspektivwechsel stattgefunden hat, d.h. das Kind sich in die Lage, die Gedaneken und die Empfindungen des anderen noch nicht hineinversetzen kann. Das Wort Entschuldigung wird somit zur aufgesagten Worthülse ohne Erkenntniswert. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 13.03.2013