Hauen/ Schlagen

Frage an Dr. med. Rüdiger Posth Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

Frage: Hauen/ Schlagen

Hallo! Mein Sohn 13 M.haut seit kurzer Zeit, wenn etwas nicht funktioniert,wie er es möchte.Schläge gegen mich nehme ich hin und sage streng "nein, Du darfst nicht hauen"oder ich sehe ihn streng an-hat zur Folge,daß er nochmal haut und dann schmust.Meine Tochter 3J. ist häufig Zeuge solcher Anwandlungen und manchmal auch Opfer.Sie schlägt zurück -im Affekt?Von uns kennt sie es nicht.Er haut sie wieder und es kommt zu Auseinandersetzungen ohne, dass einer verletzt wird (Frage der Zeit?). NEIN gefällt ihm nicht, das merkt man- ist das schon zu viel und ignorieren wäre besser?Was sage und zeige ich meiner Tochter, damit sie sich nicht ausgeliefert fühlt?Irgendwann ist diese Phase vorbei aber meine Tochter versteht die Welt nicht, wenn ich zulasse das der Kleine sie schlägt.Umgehen klappt nicht,da er merkt,das er gewisse Dinge nicht kann oder erreicht- das genügt für einen Schlag ins Gesicht.Sonst ist er fröhlich und ausgeglichen,Eifersucht schwach- mäßig auf beiden Seiten. Vielen Dank

Mitglied inaktiv - 08.09.2008, 01:14

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Antwort auf: Hauen/ Schlagen

Hallo, mit gut 1 Jahr ist die verstandesmäßig Entwicklung eines Kindes noch nicht so weit, dass abstrakte verbale Botschaften wie ein streng gesprochenes "nein" verstanden werden. Das Kind reagiert dann mehr auf die barsche Reaktion seiner Eltern als auf das Wort. "Gehorchen" ist dann eher ein Erschrecken und davon ablassen. Aber mit der Zeit lernt das Kind dann, das diese eigene Reaktion, nämlich Ablassen von dem Vorhaben, die richtige Reaktion auf das Wort "nein" ist. Dafür aber muss das Kind ziemlich viele Sequenzen dieser Art durchlaufen, bis ihm das klar ist. Viele Kinder machen gemaß ihrer Art zu lerenen ein Spiel daraus und gehen immer wieder zu vem Verbotenen hin. Dasgleiche passiert bei ersten, noch recht frühen aggressiven Handlungen. Da das Kind aber Angst hat durch sein Handeln Bindungsvorteile zu verlieren, geht es anschließend hin und bittet quasi um Verzeihung. Das muss man dem Kind auch gewähren, denn daraus entwicklelt sich mit der Zeit ein erziherisches Konzept, das ich als Induktion bezeichne. "Nein-sagen", "Hauen" und "Induktion" sind alles Stichworte im gezielten Suchlauf. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 08.09.2008

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