Guten Tag!
Mein Sohn (3 Jahre) hat seit einiger Zeit seine Hau-Phase. Wenn er sich über etwas ärgert schlägt er uns (Oma, Opa, seine Freunde...) und oft auch "einfach so", wenn er gut aufgelegt ist. Zu Beginn haben wir geduldig reagiert, dann geschimpft, aber nichts hat funktioniert. Dann habe ich hier über Induktion gelesen und das versucht - leider auch mit mäßigem Erfolg.
Diese Situationen kommen teils mehrmals täglich vor, und ich kann doch nicht jedes Mal "tief getroffen" reagieren - oder doch? Oder soll ich leichtere "Klapse" einfach ignorieren?
Und dann reagiert er selten wie beschrieben, dann will er mich trösten - aber die meiste Zeit schaut er mich einfach nur an und weiß nicht, was er tun soll. Was mach ich in diesem Fall? Soll ich ihn bitten, mich zu trösten oder muss das von ihm kommen?
Wir sind zunehmend unter Druck, weil wir einfach nicht mehr wissen, wie wir damit umgehen sollen.
Vielen, vielen Dank für Ihre Antwort!
Mitglied inaktiv - 24.08.2009, 08:44
Antwort auf:
Hau-Phase
Hallo, sicher muss man unterscheiden, ob die aggressiven Äußerungen eines Kindes echte Angriffe oder eben nur Scheinangriffe sind. Echte Angriffe entstehen aus eine Wutsituation heraus und bedeuten, dass sich das Kind wehrt (ob berechtigt oder nicht sei dahingestellt). Hier macht die Induktion natürlich nicht viel Sinn. Man fragt sich besser, was passiert ist und warum das Kind solche Wut entwickelt. Den Scheinangriffen geht keine solche spannungsgeladene Situation voraus. Das Kind probiert praktisch nur, was passiert, wenn es seinem aggressiven Trieb seinen Lauf lässt.Da gehört Induktion hin.
Wenn ein Kind nun überhaupt nicht auf Induktion reagiert, dann hat es entweder ein Problem im Umgang mit Gewalt, weil es schon Gewalt an sich selbst erlebt hat, oder es hat ein Problem mit seinen Bezugspersonen und kann nicht empathisch reagieren. Ich glaube nicht, dass das auf Sie zutrifft, und würde sie bitten, mir noch etwas über Ihren Sohn und seine Eigenschaften zu schreiben. Bitte immer mit Angabe der Fragennummer. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 26.08.2009