Tochter,25 Monate,16 Mo.gestillt,10 davon voll,schläft im Familienbett,enge Beziehung zu mir,24Std./Woche betreut durch TaMu,klappt super. Bei Lena dreht sich der ganze Tag ums Essen (84cm groß,12,7 kg schwer,als Baby super dickes Stillkind gewesen). Sie verlangt ständig danach,wird richtig penetrant,so dass es auch anderern Leuten auffällt. Auf Geburtstagen z.B. würde sie,wenn ich sie ließe,5 Stücke Kuchen essen und kurz danach verlangt sie schon wieder was. Im einem Buch sieht sie einen Keks, also will sie sofort etwas essen. Sie sieht ein Kind mit einer Brezel, also muss sie sofort was haben. Die TaMu sagte auch schon,dass Lenas Essverhalten auffällig sei,sie esse sehr schnell,sehr viel und müsse immer gebremst werden.Es ist wirklich auffällig,ich kann es hier nicht richtig beschreiben,Sie müssten sie wirklich mal erleben.Sie wird sehr gesund ernährt,darf auch mal nachen.Ich weiß nicht recht,wie ich mit der Thematik umgehen soll,immer wieder bremsen?Ist das schon gestörtes Essverh.?
von
Arwen-
am 20.06.2011, 10:56
Antwort auf:
Hat mein Kind schon ein gestörtes Essverhalten?
Stichwort: frühkindliche Essprobleme
Hallo, wenn man sicher sein kann, dass diese Gier nach dem Essen, von Sucht will ich noch nicht reden, nicht mit Ersatzhandlung bei starker Frustration zu tun hat, dann müssen angeborenen Faktoren eine Rolle spielen. Das menschliche Organ, dass Hunger und Sättigung steuert, ist das Gehirn und davon speziell der Hypothalamus. Wenn der Mensch gegessen hat und ein ausreichendes Fettpolster besitzt, dann bremsen der hohe Zuckerspiegel und ein vom Fettgewebe gebildetes Hormon, genannt Leptin, den weiteren Hunger. Der "Zeiger" im Hypothalamus springt auf Sattsein. Aber aus den weiter oben im Gehirn gelegenen emotionalen Zentren und zunehmend auch den kognitiven im Stirnhirn kommen Impulse dazu, die ein Bedürfnis nach Nahrungsaufnahme und Essen auslösen,was man Appetit nennt. Diese Impulse aktivieren Präopiomelanocortin (POMC) und Orexin, hirneigene Substanzen, die diesen Appetit steigern. Und nun essen die Kinder und Erwachsenen über ihr Limit und das zunehmend immer mehr, wenn sie sich dadurch selbst belohnen lernen.
In dem Alter Ihrer Tochter haben Sie nur eine einzige Möglichkeit, diese Entwicklung Einhalt zu gebieten. Sie müssen strikte Regeln aufstellen und Ihrer Tochter kalorienarmen oder -freien Ersatz anbieten. Noch macht ein Kind nur das, was ihm Vorteile verspricht. Aber nicht dick zu werden ist noch kein Vorteil für das Kleinkind. viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 22.06.2011