Hallo, ich wäre Ihnen sehr dankbar für einen Rat: Mein Sohn ist sehr zurückhaltend und ruhig, schon von Geburt an. Er kann sich lange konzentrieren (1 Stunde Puzzlen, Büchervorlesen scheinbar unbegrenzt lange...) und hält stark an Ritualen und Ordnung fest. Er geht seit dem 1. Lebensjahr gerne in den Kiga und spielt auch mit anderen Kindern, ist nicht kontaktunfreudig. Aber er ist sehr verträumt, hört viele an ihn gerichteten Fragen nicht, bleibt ständig stehen, macht alles im Schneckentempo. Ich vermisse jegliche Ansätze von "Mitdenken" (und mittlerweile habe ich da geringe Ansprüche), so zieht er z.B. den Schlüpfer über die Strumpfhose, wenn es ihm so in die Hände gelegt wird, oder er versucht die Schuhe seiner Schwester (Größe 19) anzuziehen, wenn er diese zuerst greifen kann. Oder er versucht ein Buch aufzuheben, auf dem er steht. Er läuft auf der Straße öfter gegen Häuser und Verkehrsschilder, stolpert oft über die eigenen Beine usw. Beim Ohrenarzt sind wir in Behandlung (leichte Höreinschränkungen), Augen sind auch o.K. (auch räumliches Sehen vorhanden, obwohl er meinem Zeigefinger nicht folgen kann, wenn ich ihm damit etwas zeigen will). Ich weiss mir langsam keinen Rat mehr, ich muss ihn sehr oft ermahnen und anschreien, damit er überhaupt reagiert. Ich habe auch schon versucht, ihm beim Sprechen immer in die Augen zu schauen oder an die Schulter zu fassen. Ich habe nur kurze, klare Sätze formuliert. Es hilft nichts, ich könnte auch mit meinem Toaster reden. Dabei merke ich aber auch, dass er selber sehr verzweifelt über diese Situationen ist. Ich bin mir nicht sicher, ob er nicht kann oder nicht will. Wenn er sich überfordert fühlt, ignoriert er nämlich alles. Das ist schon von Geburt an seine Art, mit Überforderung umzugehen. Hat jemand einen Tipp, wie ich die Aufmerksamkeit meines Tagträumers wecken kann? Oder muss ich mir langsam doch Erziehungshilfe suchen? Wenn ja, wo? Danke Jana&Zwerge
Mitglied inaktiv - 18.11.2002, 16:46
