Guten Tag,
ich habe eine vierjährige Tochter und 20 Monate alte Zwillinge (Jungs). Meine Tochter war 2,5 Jahre alt, als die Jungs geboren sind.
Unglücklicherweise war sie genau zu dem Zeitpunkt der Geburt von den beiden schwer krank und mußte zwei Tage nach der Entbindung selbst ins Krankenhaus.
Seitdem leidet sie an "Nachtschreck" und Schlafstörungen, die sich darin äußern, dass sie keine Nacht durchschläft, meist ca. eine Stunde nach dem Einschlafen den Schreianfall bekommt.
Desweiteren ist sie meinem Mann und mir, aber auch den Jungs gegenüber oft aggressiv und trotz ständig (will sich nicht anziehen, Zähnen putzen, usw.)
Die Zwillinge sind auch sehr anstrengend und ich bin mit den beiden voll ausgelastet. Wenn dann auch noch meine Tochter ihre Wutanfälle kriegt, werde ich leider auch oft aggressiv ihr gegenüber.
Wie kann ich ihr helfen, entspannter und wieder ausgeglichener zu werden? Würde eine Mutter-Kind-Kur, speziell für Kinder mit emotionalen Störungen etwas bringen?
Mitglied inaktiv - 05.10.2009, 09:53
Antwort auf:
Große Probleme mit Tochter seit Geburt von Zwillingen
Hallo, eine Mutter-Kind-Kur steht Ihnen generell zu. Sprechen Sie mit Ihrem Hausarzt darüber und dann mit dem KiA/KiÄ.
Ihre Tochter hat seit Ihrem Krankenhausaufenthalt zwei Dinge zu verkraften: einmal die Erlebnisse im Krankenhaus (waren Sie oder Ihr Mann bei Ihr?), zum anderen die Konkurrenz durch zwei Geschwister, die ihre Mutter sicher stark beanspruchen. Dadurch ist ihr viel Zuwendung entzogen worden. Nun ist es von der Natur so gewollt, dass wenn Geschister zur Welt kommen, der Vater sich um die älteren Kinder kümmert. Damit bringt es auch die Loslösung aus der primären Bindung zur Mutter voran. Findet das statt? D.h. steht Ihr Mann seiner Tochter ausreichend zur Verfügung?
die Anspannungen, unter denen Ihre Tochter jetzt leidet, schlagen sich in der Nacht nieder. Schläft sie denn bei Ihnen im Zimmer? Wird sie von Ihnen prompt getröstet. Beim nachtschreck oder Pavor nocturnus ist das allerdings nicht möglich, da die Kinder nicht wach werden. Denen kann man nur einfach zur Seite stehen, bis der "Anfall" vorüber ist (s. gezielter Suchlauf unter: Pavor nocturnus). Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 09.10.2009
