lieber dr. posth,
ende september fahre ich mit meinem sohn (dann 10 mon.) u. meiner mutter 5 tage nach wien. an den letzten dreien muss ich eine tagung besuchen und meine mutter soll dann mehrfach etwa 2 stunden auf ihn aufpassen. das haben wir früher schon mal gemacht (klappte gut), doch seit max fremdelt schreit er auf ihrem arm schon, wenn ich daneben stehe. zurzeit sieht er sie etwa alle ein/zwei wochen. wie können wir ihn auf die betreuung durch die oma vorbereiten? hab große angst, dass er dann in wien die ganze zeit nur schreit. ich hab ihn nie schreien lassen - kann dadurch seine (ich vermute/hoffe) sichere bindung zerstört werden?
sie würde ihn gerne im buggy herumfahren - allerding lehnt er diesen (kiwa ebenfalls) ab. ich trage ihn ausschließlich und sobald ich ihn dort reinlege, fängt er stark an zu schreien. ich dachte, alle babys lieben es, geschoben zu werden? wie kann man ihn daran gewöhnen?
ich lese viele ihrer antworten - ganz tolle arbeit!
liebe grüße, janina83
Mitglied inaktiv - 31.08.2009, 09:47
Antwort auf:
Gewöhnen an Kurzbetreuung durch Oma
Liebe Janina, ihr Sohn muss die Großmutter als Ersatzbezugsperson annehmen und das geht nur über viel Kontakt, der natürlich liebevoll und einfühlsam gestaltet werden muss. Das heißt, die Großmutter sollte viel häufiger auch jetzt schon vorbei kommen und sich Ihrem Sohn im Moment vorsichtig und schrittweise nähern, weil er noch so stark fremdelt. Womöglich ist Ihr Sohn ein allgemein eher ängstliches Kind. Aber dann müsste es auch in der fremden Umgebung funktionieren, denn die Betreuungsperson bleibt dieselbe.
Warum einige Kinder ungern im Kinderwagen oder Buggy geschoben werden, ist schwer zu sagen. Auf jeden Fall sollte gewährleistet sein, dass das Kind viel sehen kann. Manchmal ist es besser, es schaut noch zur Mutter, manchmal ist aber genau die andere Richtung gewünscht. Vielleicht neigen die Kinder, die diese Fortbewegung nicht mögen, zur Kinetose, also zur Bewegungskrankheit, die dann bei Autofahrten leicht Erbrechen auslöst. Warten Sie es ab. Viele Grüße und danke für Ihr Lob
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 03.09.2009