Hallo,
Wie verhalte ich mich richtig wenn meine Zwillinge fast 21 Monate streiten. Tochter sanft, Sohn schwierig. Im Zweikampf ( wenn ich mich nicht einmische) gewinnt immer mein Sohn der Dominantere. Er ist es auch, der ihr ständig Spielz. wegnimmt- hat sie für 1 sek. etwas in der hand kommt er schon und entreißt es ihr. So geht das ständig. Habe meine To. immer bisher aus Situation rausgenommen, bin mit ihr weg und überließ ihm sein Diebesgut weil ich seine Wutanfälle. fürchte. Heute habe ich es mal anders gemacht- hab meine To. verteidigt- das Buch festgehalten sodaß sie es behalten kann- das habe ich mit 2 weiteren Spielzeugen wiederholt und mein Sohn hatte einen anfall nach dem anderen.Hab ihn ignoriert weil ablenkung schon oft probiert und selten geholfen. Irgendwann kam er dann und wollte getröstet werden dann war alles ok. Will ihm nicht schaden aber möchte auch gerecht sein meiner To. gegenüber. Wie soll ich mich verhalten? Bin allein mit den beiden.Versteht er was er tut? VD
von
cori123
am 12.11.2012, 08:12
Antwort auf:
Geschwisterstreit
Hallo, im rein faktischen Sinn versteht Ihr Sohn sehr gut, was er tut, denn er tut es jetzt gezielt und stärkt mit seinem ständigen Erfolg sein frühes und zartes Selbstbewusstsein. Ihr Tochter unterliegt und fühlt sich entsprechend schlecht vertreten. In dem Alter von knapp 2 Jahren sind die Kinder noch weitgehend ohne Empathie und haben somit auch kein Mitleid mit dem anderen. Was zählt, ist der eigene Erfolg.
Es ist richtig, wenn Sie sich hier und da einschalten und dem Treiben Einhalt gebieten. Angst vor dem Trotzverhalten Ihres Sohnes sollten Sie dabei nicht haben. Es ist logisch, dass Ihr Sohn sich nicht einfach zurechtweisen lässt. Er versteht auch ohne einfache Erklärung nicht, warum Sie das tun. Das heißt in ganz einfachen Worten müssen Sie ihm sagen, wofür Sie da eintreten. Das nennt man ein Gewissen machen und eindringliches Ermahnen oder Belehren. Denn in absehbarer Zeit soll Ihr Sohn ja lernen, dass jeder Mensch Leid entwickelt, wenn er attackiert oder benachteiligt wird.
Ihre Tochter lernt auch etwas, nämlich dass Ihre Mutter Partei für sie ergreift und ihr das Gewünschte verschafft, was sie aufwertet. Aber das sollte nicht immer so sein, Ihre Tochter muss auch durch den erfahrenen Nachteil Strategien entwickeln lernen, wie man als schwächerer letztendlich erfolgreich sein kann. Das wird nicht sofort gelingen und braucht Zeit, aber die Intelligenz macht es möglich. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 14.11.2012