Frage: geringe Frustrationstoleranz

Guten Morgen, mein Sohn (5) fällt zunehmend mit seiner geringen Frustrationstoleranz auf. Bei der kleinsten Unpässlichkeit fängt er an zu wimmern oder gleich zu schreien. Im schlimmsten Fall beschimpft er uns dann oder schlägt sogar zu (bei den Omas). Es ist ihm egal, daß alle Leute blöd gucken und Freunde ihn "Heulsuse" nennen, wenn er nach dem KIGA z.B. nach Hause laufen soll, oder ein Freund am Nachmittag keine Zeit zum Spielen hat (dann fängt er ohne Umwege an zu kreischen) Er läßt sich dann nur schwer bis gar nicht beruhigen- manchmal macht jedes Wort von uns oder Erziehern nur alles noch schlimmer. Dazu kommt, daß er bei allem sehr schnell erschöpft wird, vor allem, wenn etwas von ihm verlangt wird (z.B.im Schwimmverein) Und er ist fast durchgehend erkältet- wodurch sich dieses Verhalten noch verstärkt. Wie können wir ihm beibringen, seine Ausbrüche mehr unter Kontrolle zu halten- an wen kann man sich dann wenden? Ich bedanke mich im Vorraus für Ihren Rat. Gruß Sabine

Mitglied inaktiv - 07.04.2008, 09:15



Antwort auf: geringe Frustrationstoleranz

Stichwort: selbständige Gefühlsregulation ab wann? Liebe Sabine, das Verhalten, dass Sie gerne bei Ihrem Sohn sähen, kann man nicht einfach "beibringen". Selbstbeherrschung nd Affektkontrolle (sog. Selbstregulation) sind Egebnisse einer guten Selbstentwicklung auf dem Boden von sicherer Bindung, erfolgreicher Loslösung und positiv attributiertem Selbst (s. mein Buch "Vom Urvertrauen zum Selbstvertrauen"). die Scham ist das Regulativ für zuviel Selbstbewusstsein und Übermut. Dh.h das Kind muss so empfinden lernen, dass größeren Stolz darauf entwickelt, sich zurückzunehmen und einzufügen, als sich immer Durchzusetzen und alle Wünsche erfüllt zu sehen. Nur auf diese Weise erwirbt das Kind die Fähigkeit, mit Frustrationen umzugehen und trotzdem selbstbewusst zu bleiben. wie das aber erreichen. Alles das, was ich hier im Froum vertrete, dient diesem Ziel. Dabei liegt der Kern des Ganzen in der Selbstentwicklung. Denn die kennzeichnet die weitere Persönlichkeit des Kindes. Unter "Selbstbewusstsein" finden Sie im gezielten Suchlauf viele Hinweise, wie Sie Ihrem Sohn jetzt helfen können. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 09.04.2008