Hallo Herr Dr.med. Posth,
mein Sohn, 18 Monate, zeigt folgende Verhaltensweise: wenn Papa und ich mit ihm im Zimmer spielen, dann spielt er nicht konstant mit uns und macht auch nichts "Vernünftiges" sondern macht nur Schabernack und will immer wieder mal von Papa mal von mir was haben, hört uns nicht zu und wechselt ständig die Gegenstände, macht nur "Blödsinn". Sobald einer von uns mit ihm alleine ist, ist er konzentriert, interessiert, verspielt und kommuniziert mit mir oder meinem Mann, ist lieb und freut sich an gemeinsamen Spielen. Genauso, wenn wir beim Essen sitzen: wenn wir zu dritt sind, kann man sich gar nicht unterhalten, weil er ständig und immer lauter als wir redet, will ständig etwas haben (obwohl er im Stühlchen sein Spielzeug hat) und ist nur zufrieden, wenn man ihm die volle Aufmerksamkeit schenkt. Er ist sicher gebunden und der Vater kümmert sich auch konstant um die Loslösung (Zeit zu zweit, Anziehen, Zähne putzen, Buch lesen, usw.). Nur fürs Essen und Schlafen (an der Brust) bin ich alleine zuständig. Wie sollen wir uns verhalten?
Mitglied inaktiv - 17.11.2008, 08:55
Antwort auf:
Gehört das zur Loslösung?
Hallo, es fällt einem Kind leichter, sich mit nur einer Person zu beschäftigen, als mit zweien oder mehreren. Das ist normal und hat sicher etwas damit zu tun, dass die Kommunkiation, die zwischen den anderen Personen läuft und oft auch an dem Kind vorbei läuft, irritierend wirkt. Ein absolut stabiles Kind lernt schnell damit umzugehen. Kinder, die sich psychosozial schwer entwickeln haben damit aber große Probleme. D.h., wenn das bei einem 1 1/2-jährigen Kind auffällt, ist das bis zu einem gewissen Grade noch normal, wenn das aber bei einem 4-jährigen immer noch so ist, dann ist das schon bedenklich. Sie sollten vielleicht darauf achten, dass Sie sich als Eltern möglichst hintereinander an ihren Sohn wenden und nicht gleichzeitig und Spielaktionen, die an einen Elternteil gebunden sind, nicht von dem anderen Elternteil dauenrd unterbrochen werden. Auch sollten Eltern nicht um die Aufmerksamkeit ihres Kindes konkurrieren. Das lange Stillen halte ich übrigends für etwas problematisch im Zusammanhnag mir der Loslösung (Stichwort: Langzeitstillen im gezielten Suchlauf). Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 19.11.2008