Geduld lernen

Frage an Dr. med. Rüdiger Posth Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

Frage: Geduld lernen

Sehr geehrter Herrn Dr. Posth, meine Tochter (2) geht seit August 2006 in eine kleine altersgemischte Gruppe im Kindergarten. Alles funktioniert super (Zit.: "Sie ist schon sehr pfiffig für ihr Alter"). In unserem ersten Entwicklungsgespräch wurde erwähnt, dass sie lediglich mit mehrteiligen Puzzles (ab 15 Teile) noch nicht so gut zurecht kommt und dass sie für einige Dinge wenig Geduld aufbringt (z.B. angefangenes Puzzle nicht beenden und liegen lassen oder beim Frühstück schon aufstehen, wenn alle anderen noch essen). Ich sehe diese "Problematik" nicht ganz so tragisch, da ich weiß, dass sie bei Spielen die ihr Spaß machen sehr geduldig und ausdauernd ist. Ich finde auch diese Puzzles noch schwierig. Wie sehen Sie das? Kann man das wirklich schon von 2jährigen erwarten? Mein Kind ist schon recht clever aber ich befürchte, dass es ihr einfach keinen Spaß macht und sie deshalb schnell aufgibt, wenn etwas nicht direkt klappt wie sie es möchte. Ich danke Ihnen für Ihren Rat! M.

Mitglied inaktiv - 26.02.2007, 11:29

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Antwort auf: Geduld lernen

Hallo, das Problem wird sein, daß die Erzieherinnen, die jetzt zunehmend mit Kindern der Altersklasse 1-3 Jahre konfrontiert werden, zu wenig Kenntnisse über den Entwicklungsstand dieser Kinder besitzen. Ein 2jähriges Kind besitzt einfach noch nicht soviel Ausdauer und Zielstrebigkeit wir ein 3- oder 4jähriges. Da muß man selber daneben sitzen und es immer wieder motivieren. Von dieser Interaktion lebt das Kleinkind und diese braucht es, um Lernprozesse in Gang zu setzen. Eltern besitzen meist diese Geduld, die sie so auf ihre Kinder übertragen, Erzieherinnen müssen sie erst aufbringen lernen. Daher muß der Personalschlüssel auch so groß sein. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 28.02.2007

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