Frage: Gedeihstörung

Hallo! Meine kleine Tochter (24 Wo) nimmt nicht genug zu. Bei der Geburt (ET-3) wog sie 2550 Gr. und war 47 cm. Beim letzten Wiegen (5040 Gr.) am Fr. wog sie nur 40 Gr. mehr als vor 2 Wo. Die KÄ hat mich jetzt wegen Gedeihstörung ins KH übw., um mittels Schweißtest eine Stoffw.störung festzustellen. Ich pers. aber finde, daß sich meine Tochter (3. Kind) völlig normal entwickelt. Ich muß dazu sagen, daß mein Zweitgeb. auch eine Gedeihstörung hat (er ist mittlerweile 4 Jahre alt und 93 cm groß) und evtl. mit Wachstumshormonen behandelt wird. Jetzt sind natürlich alle (Verwandtschaft) ganz aufgeregt, ich solle unbedingt zufüttern. Das hatte ich auch probiert, aber dann hat sie nachts total schlecht geschlafen und ist 5-6x gekommen. Nachdem ich das Zufüttern wieder gelassen hatte, kam sie nur noch 1 bis 2 mal nachts. Seit zwei Tagen gebe ich Ihr mittags wieder ein halbes Gläschen Reis+Kürbis. Flasche lehnt sie total ab. Wie sehen Sie das? Nette Grüße

Mitglied inaktiv - 31.10.2005, 14:55



Antwort auf: Gedeihstörung

Hallo, ein bißchen kompliziert das ganze. Da gibt es viel zu bedenken. Erstens entscheidet nur die richtig geführte Perzentilenkurve am Ende des Gelben Heftes über das reguläre Gedeihen eines Säuglings und nichts anderes. Dabei wird das Gew. auf die Länge bezogen. Die muß also exakt gemessen werden (Meßmulde, Kopf an die oberen Bande, kein Abkippen des Beckens beim Zug an einem Bein!). Zweitens muß der Status der Frühgeburtlichkeit berücksichtigt werden, oder handelte es sich bei Ihrer Tochter um eine vollständig ausgetragene SS? In diesem Fall müßte eine SGA-Wachstumsstörung ("zu klein für das Reifealter, 47 cm!) erwogen werden. War das beim Bruder auch so? Übermäßige Ernährung ist völlig sinnlos, auch bei einer Mucoviszidose/ Schweißtest, wäre sogar falsch, da hierbei auch Verdauungsinsuffizienz vorliegen kann/ Bauchspeicheldrüse). Haben Sie einen guten KiA/KiÄ? Andernfalls lassen Sie sich am besten in eine Uni-Kinderklinik oder andere große Kinderklinik mit guter Endokrinologie überweisen. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 09.11.2005