Frage: Gedanken zum sterben & Tod,6jähriger

Sehr geehrter Herr Posth Unser 6jähriger Sohn ist an Morbus Pompe erkrankt. Der Alltag unseres Sohnes ist von Arzt/Krankenhausbesuchen, Therapien usw geprägt. Er kann nicht mehr laufen,benötigt Sauerstoff über Nasenbrille, wird nachts beatmet und seine Ernährung wird immer schwieriger. Er ist trotzdem ein fröhlicher ,aktiver und wissbegieriger Junge. Seid dem Tod seines Freundes im Juni (auch Pompe Kind) stellt er immer wieder Fragen übers sterben und den Tod. Es tut weh, wenn er fragt oder einfach erzählt, wie er sich das vorstellt. Wir können das nicht an uns ranlassen und sagen ihm, daß uns das verletzt wenn er darüber spricht und wir an dieses Thema noch nicht denken möchten. Wie können wir besser damit umgehen und wie sollten wir uns unserem Sohn Gegenüber verhalten?

von Homeland am 14.10.2013, 07:24



Antwort auf: Gedanken zum sterben & Tod,6jähriger

Hallo, den verstorbenen Freund wird ihr Sohn wohl in der Klinik kennengelernt haben. Sein "Verschwinden", denn das ist die Hauptwahrnehmung, die ein Kind in diesem Alter vom Tod hat, ist natürlich sehr einschneidend für ihn. Er projiziert das auf sich selbst und fragt sich, wohin er verschwinden würde, falls ihn dasselbe Schicksal ereilte. Da Kinder in diesem Alter noch keine so negative Bewertung hinsichtlich des Sterbens vornehmen, sondern den Tod hauptsächlich wie eine große Veränderung im Leben wahrnehmen, kann man selbst etwas angstfreier in ein solches Gespräch gehen. Angst vor dem Tod entwickeln die Kinder dann aber schnell, wenn auch die Eltern oder andere Bezugspersonen Angst vor dem Tod signalisieren. Angst ist ansteckend. Sie sollten also das Thema Tod aus den Gesprächen mit Ihrem Sohn nicht ausklammern, auch wenn das weh tut. Aber Sie sollten diese Gespräche eher allgemein halten und nur dann konkret anworten, wenn auch konkrete Fragen kommen. Dabei ist dann alles erlaubt, was die Vorstellungskraft eines Kindes zulässt. Positive Bilder des Todes sind auf jeden Fall erlaubt. Es sollte aber nicht verschwiegen werden, dass der Tod eine endgültige Trennung bedeutet. Wenn Sie religiös veranlagt sind, sind die Erklärungen aus dem Glauben auch für ein Kind gut und wirken beruhigend. Was ist mit einer Behandlung des Morbus Pompe durch Medikamente (Enzymersatz) der Firma Genzyme? Sind Sie da richtig beraten? Viele Grüße und alles Gute

von Dr. med. Rüdiger Posth am 16.10.2013



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