Hallo Hr. Dr. Posth,
unsere Tochter (fast 2), schläft im FB, wird nicht fremdbetreut, hat lange und v.a. bei Männern gefremdelt, war u.U. "Schreikind", Loslösung eher über Oma, da Papa beruflich stark eingebunden und auch wenn zu Hause oft Erholung alleine einfordernd. Bei Pekip oder der M-K-Grp oder Treffen mit anderen saß uns sitzt sie lange auf meinem Schoß oder ist mit Bezugsperson unterwegs, löst sich mittlerweile aber wenn akklimatisiert auch mal. Wir sind zwar auch mal einen Tag zu Zweit aber auch regelmäßig unter einer überschaubaren Anzahl bekannter Menschen. Ich war v.a. als Kind schüchtern und überangepasst. Unsere Beziehungsprobleme sind ihr sicher auch nicht entgangen.
Neuerdings reagiert sie panisch auf Treffen mit ihr Unbekannten, v.a. Männern. Sie beruhigt sich dann nur, wenn wir aus der Situation rausgehen. Sind da nur Frauen, ist es mit der Zurückhaltung schnell vorbei.
Woran kann das liegen?
Wie reagiert man am Besten?
Danke für ihre Antwort!
Mfg,
Katrin
Mitglied inaktiv - 27.10.2008, 11:24
Antwort auf:
Furcht vor Fremden
Stichwort: Väter
Liebe Katrin, die Fremdenscheu, die man dann 2-jährigen Kinder attestiert im Unterschied zum eigentlichen Fremdeln im Säuglingsalter, scheint sich ja hauptsächlich auf Männer zu richten. Es gibt wohl eine natürliche Angst vor Männern bei Kindern, die wie Wissenschaftler meinen, daher rührt, dass in der menschliche Vorgeschichte das "Vatertier" den Jungtieren gefährlich werden konnte, wenn bestimmte Bedignungen vorherrschten. Manche urzeitlich Relikte sind aus dem Gehirn des Menschen bis heute nicht getilgt.
Aber gleichzeitig hängt natürlich ganz viel davon ab, wie sich der leibliche Vater seinem Kind gegenüber präsentiert und wie er es schafft, in der Loslösung sein Anderssein als die Mutter und die Frauen seinem Kind als angenehm und attraktiv zu vermitteln. Dann sollte diese Angst normalerweise sehr schnell schwinden. Ihrem Mann scheint das offenbar nicht so gut gelungen zu sein, was nicht heißt, dass er das Notwendige schnell nachholen kann. Auf jeden Fall sollte er alles unterlassen, was auf seine tochter bedrohlich wirken könnte. Erst wenn er ihr volles Vertrauen hat, kann er auch seine Autorität ausspielen. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 31.10.2008