Frage: Frustrationstoleranzgrenze

Lieber Herr Posth, mein Sohn, 16 Monate alt, weint ganz oft nach mir oder meinen Freund, wenn wir das Zimmer verlassen oder uns mal 5 Minuten nicht um ihn kümmern. Da er jetzt alt genug ist, sehe ich es nicht mehr ein ständig hinter ihm herzurennen, nur weil er es so möchte. Wenn ich auf dem Spielplatz bin benutzt er mich als Laufhilfe und ich mache es bis zu 90 Minuten mit bis ich denke jetzt reichts; dann gibt es einen Wutanfall wenn ich nicht so will wie er.Eine Frau auf dem Spielplatz sprach mich nach 90 minütiger Beobachtung an das sich Kinder ja am besten entwickeln, wenn sie ihre Erfahrungen selber machen; daß heißt wenn man sie los lässt.Würde ich gerne, aber dann schreit er. Im Spielkreis ist er auch ständig bei mir in der Nähe und wenn ich mal 2 Meter weggehe schreit er. Andere Kinder spielen, mit oder ohne Mutter in der Nähe super relaxed und meiner heult immer oder schnell und kriegt Wutanfälle. Soll ich immer noch alles mitmachen um die Bindung zum Kind nicht zu stören?

Mitglied inaktiv - 25.10.2004, 20:15



Antwort auf: Frustrationstoleranzgrenze

Hallo, Sie dürfen das nicht so bewerten, daß Sie von Ihrem Sohn benutzt würden. Das macht Sie aggressiv und verängstigt Ihren Sohn. Offenbar lernt er spät laufen ist demzufolge noch ziemlich am Anfang seiner Loslösungsphase. In dieser Zeit sind die Kinder hin und her gerissen und schnell entmutigt, sprich sie sind sehr anhänglich. Das wird sich ändern, sobald Ihr Sohn mehr Selbstsicheheit gewonnen hat. Bringen Sie ihn auf andere Gedanken, wenn Sie ihn nicht mehr führen und festhalten wollen. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 28.10.2004