Lieber Dr.Posh
Mein 9 Monate alter Sohn ist sehr temperamentvoll.Er ist fröhlich,weint aber auch sehr schnell.Z.B.wenn ihm etwas hinfällt,wenn er etwas möchte was er nicht bekommen kann....er brüllt dann direkt los, wird rot,hält die Luft an.wie geht man in diesem Alter mit soetwas um,ich kann ihm ja nicht immer den Willen lassen,Erklärungen versteht er ja nicht.
Ich muss im Febr. wieder arbeiten.Mein Mann sowie Schwiegermutter betreuen ihn.Seine Oma sieht er tägl,sie wohnt im Haus.Ich arbeite 6 Stunden tgl.Mein Kleiner ist sehr anhänglich mir gegenüber, sucht oft Körperkontakt, aber er fremdelt kaum.Er sieht manchmal die Leute etwas kritisch an,aber zu Freunden geht er direkt.Er sucht auch oft Kontakt zu Menschen,z.B.beim Einkaufen. Ich weiß nicht ob dies eine schlechte Bindung zu mir ist.Jetzt mache ich mir Sorgen dass es ganz schlecht ist,wenn ich so lange weg bin.wird er die Oma als " Mutter " ansehen? Ich muss aber aus finanz. Gründen arbeiten. Danke
Mitglied inaktiv - 29.10.2012, 08:58
Antwort auf:
Frustrationstoleranz, Bindung
Hallo, es ist schon richtig, was Sie über Ihren Sohn sagen, er ist ziemlich tempermentvoll und offensichtlich dabei auch impulsiv. Gerade diese Impulsivität, die Teil der Temperamentsveranlagung ist, sorgt dafür, dass Ihr Sohn bei Situationen, in denen er nicht gleich seinen Willen durchsetzen kann, in die Luft geht. eher passen dazu ist er auch nähebedürftig und lebhaft. Aber auch interessiert an neuen Kontakten, was dann eher schon eine Charaktereigenschaft ist. Die "Anfälle" können Sie nur umgehen, indem Ihren Sohn rechtzeitg ablenken oder die auslösenden Situation soweit möglich aus dem Tagesprogramm ausklamern. Aber ein Bindungsproblem ist das zunächst nicht.
Wenn Ihr Mutter von Anfang mit dabei gewesen ist, und Ihr Sohn sie als Ersatzbezugsperson betrachtet, die ihm auch willkommen ist, dann ist sie genauso wie der Vater im nächsten als Tagesbetreuung geeignet. Da die Säuglinge und Kleinkinder ihre Bezugspersonen gegeneienander abstufen, werden die Großmutter auch immer die Oma bleiben und Sie immer die Mutter. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 02.11.2012