Hallo Herr Dr. Posth,
mein Sohn wird am 10.07. 2Jahre und 5Monate und hat einen nach Baly Scal Test Entwicklungsrückstand von 6Monaten! Seine "Probleme" sind die Motorik, er ist auch erst mit 20Monaten richtig frei gelaufen und eine Sprachentwicklungsverzögerung! Sein Wortschatz umfaßt ca.40-50Wörter! Einige Zweiwortsätze sind dabei! Er soll nun Frühförderung bekommen, der Antrag ist gestellt!
Sehen Sie in dem Fall Frühförderung auch für sinnvoll und ist es machbar und realistisch das halbe Jahr Entwicklungsrückstand wieder aufzuholen?
Ich mache mir große Sorgen was eine spätere evtl. Einschulung auf einer Förderschule betrifft!
Danke und LG Anja
von
Schnuffzt
am 23.06.2014, 08:34
Antwort auf:
Frühförderung und Entwicklungsrückstand
Liebe Anja, dazu kann ich nur Stellung nehmen, wenn ich das Kind selbst gesehen habe. Ob Bayley Test oder Münchener Funktionelle Entwicklungsscala oder ET6-6, alle diese Untersuchungsverfahren sind subjektive Bewertungsmethoden. Sie sagen zwar viel aus, aber sie ersetzen keine neuropädiatrische Diagnostik. Und dazu gehört vor allem das Sehen und Erleben des Kindes. Z.B: könnte die Sprachentwicklung in knapp 1 Jahr mit einer "Sprachexplosion" enden, die zum "late talker" gehört. Und so schlecht ist das Sprachvermögen Ihres Sohnes ja gar nicht. Die verzögerte statomotorische Entwicklung erklärt seinen momentanen motorischen Rückstand. Die Kinder holen nicht einfach auf, sondern entwickeln sich auch weiterhin eher langsam. Aber das muss keine Störung sein. Wie gesagt, ob Frühförderung ratsam ist oder nicht, kann ich von hier aus leider nicht beurteilen. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 25.06.2014