Frage: Frühes Fremdeln - was ist zumutbar?

Hallo Herr Dr. Posth, meine Tochter (14 Wochen) hat vor mindestens 2 Wochen angefangen zu fremdeln. Schon vorher konnte der Papa sie nicht mehr beruhigen, wobei uns die Hebamme riet, dass er sie trotzdem nehmen sollte. Es hat sich insofern gebessert, als es jetzt eine Weile lang ok ist, solange sie mich sehen kann. Bei anderen auf dem Arm fängt sie schnell an zu weinen, wobei ich sie dann immer schnell wieder genommen habe. Von meinem Arm aus grinst sie aber alle freudig an. Richtig schlimm wurde es letzte Woche, als ich von der Rückbildung kam und die Kleine ganz untröstlich war. Nun möchte ich sie solchen Situationen nicht mehr aussetzen. Nur kommt es aber vor, dass ich sie nicht tragen kann, z.B. wenn ich dusche. Was ist dann besser – soll ich sie dem Papa geben und sie ist zumindest bei jemandem auf dem Arm? Oder in der Wippe daneben stellen, und sie weint, weil ich sie nicht hochnehme? Schlafen tut sie nur auf dem Arm oder im Tuch bzw. nachts, wenn ich daneben liege.

von skjelli am 13.08.2012, 07:44



Antwort auf: Frühes Fremdeln - was ist zumutbar?

Hallo, dieses besonders frühe Fremdeln fällt eigentlich noch in eine Phase, in der die Säuglinge relativ flexibel sind, was Zusatzbeziehungen und -bindungen angeht. Es müsste eigentlich Ihrem Mann gelingen, mit viel Zuwendung (v.a. auch bei der Pflege) sich die Gunst der ersten Ersatzbezugsperson bei seiner Tochter zu erwerben. Dann könnte er sie abnehmen, wenn Sie einmal Zeit für sich selbst brauchen. Im Einzelfall aber wird es nicht anders gehen, als dass Sie Ihre Tochter mit Wippe zu sich nehmen und sie so gut es geht unterhalten oder ablenken. Solange das Weinen reinen Ärger ausdrückt, entsteht auch kein Schaden in der Bindung. Über den Ärger werden ja negative Gefühle ganz gut nach außen transportiert. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 15.08.2012



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