Frage: Früherkennung AD(H)S 3,5 Jahre?

Alleinerziehend, Langzeitstillen, seit 18 Mon KITA, seit 2,5 Jahre 7,5 Std/ tägl. Eingewöhnung schwierig. Von Geburt unrhig, "Quengelkind". Schwieriger SChlaf. Habe den Eindruck, dass Sohn chronisch überreizt ist. Ohne Mittagsschlaf 20.15-5.30/ 6 Uhr, mit 1 Std Mittagsschlaf 21.30 -5.30/ 6 Uhr. Problem: scheint gereizt, müde, schmeisst dann Spielzeug, haut mich. Im KIGA unauffällig, aber bei näheren Bezugsp. besagtes Verhalten, VOR ALLEN DINGEN mit zunehm. Müdigkeit. Wie mehr Schlaf fördern und wie mit gelegentlichem Hauen umgehen? DAnke für Ihre Arbeit

von dreamteam468 am 30.04.2012, 08:19



Antwort auf: Früherkennung AD(H)S 3,5 Jahre?

Hallo, mit 3 1/2 Jahren wird niemand ernsthaft schon von ADHS sprechen wollen. Und nur in der Rückschau auf die ersten Lebensjahre, wenn um den Schuleintritt die Diagnose gestellt wird, zeigt sich das Bild eines schwierigen Kindes mit problematischen Entwicklungsvoraussetzungen. Aber dann lässt sich schwer sagen, ob die Lebensumstände zur Verhaltensproblematik beigetragen haben, oder das ganze ein angeborenes Störungsbild ist. Das Wissen um Genetik und Epigenetik macht die Entscheidung noch schwieriger. Daher ist Prävention immer das A und O. 9 bis 10 Stunden Gesamtschlafzeit ist knapp, aber bei manchen Kindern normal. Um aber überhaupt über das Schlafen zu reden, müsste ich viel mehr über den Schlafmodus wissen. Also wie einschlafen, wo schlafen, durchschlafen ja oder nein usw. Dss Kinder im übermüdenten Zustand nahezu sämtliche Möglichkeiten zur Selbstbeherrschung verlieren, ist landläufig bekannt. Rechtzeitig die Müdigkeitszeichen seines Kindes erkennen und das begleitete Einschlafen dann möglich machen, gehört zu den Grundprinzipien des Kindergroßziehens. Die aggressiven Tendenzen der Kinder in diesem Alter gehören zur Entwicklung, allerdings nur bis zu einem gewissen Grad und auch nur, um Empathie einzustudieren. Im gezielten Suchlauf gibt es dazu das Stichwort "Induktion". Sie können sich gerne noch einmal wieder melden. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 02.05.2012