Frage: Freut sich nicht

Hallo Herr Posth Mein Sohn ist jetzt 19 Monate alt seit 4 Monaten gehe ich wieder halbtags in die arbeit in der zeit ist er bei der oma davor wurde er nur von mir und meinen mann betreut und nur selten abgegeben. Vor kurzen habe ich einen artikel gelesen über Bindungen seitdem mache ich mir grosse Sorgen weil mein sohn wen ich ihn von der oma abhole oder auch wen er daheim bei meinen mann ist und ich heimkomme sich überhaupt nicht freut und einfach weiterspielt.Heisst das wir haben eine schlechte Bindung? Ich habe sonst eigentlich nicht das gefühl das wir einen schlechte bindung haben in fremden situation weint er nach mir er spielt und kuschelt viel mit mir, aber warum freut er sich dann nicht wen ich wieder komme? Ich hoffe sie können mir helfen! Vielen dank

Mitglied inaktiv - 03.08.2009, 10:02



Antwort auf: Freut sich nicht

Stichwort: Bindungsunsicherheit Hallo, Bindungssicherheit und unsicher Bindungen sind nicht immer leicht zu erkennen. Je nach Charakter und frühen Erlebnissen reagieren die Kinder auch sehr unterschiedlich, und die fragliche Reaktion muss erst interpretiert werden. Dazu müssten erfahrene Kinderpsyxchologen Ihren Sohn direkt beobachten, was nicht geht. Das Nichtreagieren auf Ihre Rückkehr könnte auch bedeuten, dass sich Ihr Sohn, der sich ja schon ein Stück in der Loslösungsphase befindet, bei der Großmutter oder dem Vater so wohl fühlt, dass er ihr Kommen gar nicht richtig registriert. Die vermeidende Bindung zeigt die Kinder bei der Rückkehr der Mutter eher so, dass sie ihre Rückkehr sehr wohl bemerken, sich aber nicht trauen, zu ihr zu gehen und ihr um den Hals zu fallen. Sie wirken dann merkwürdig distanziert und sind sehr angespannt. Die ambivalent gebundenen Kinder machen schon beim Weggehen der Mutter größte Schwierigkeiten und hängen der Mutter schreiend am Hals. Die desorganisierten Kinder bieten insgesamt ein völlig diffuses Bindungsverhalten mit völlig widersprüchlichen Reaktionen. All das trifft ja auf Ihren Sohn nicht zu. Er wird wohl sicher bebunden sein und sich bei seiner Oma oder Vater nur wohlfühlen. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 05.08.2009