Sehr geehrter Hr. Dr. Posth,
Ich schrieb ihnen schon einmal wg. Starkem fremdeln seit 4LM meines Sohnes, jetzt 10 Mo alt (noch gestillt, gitterbett neben mir) Seit Juni sind wir nun intensiv dran, dass er bei der Schwiegermutter bleibt. Er geht jetzt immerhin bei ihr auf den Schoss und spielt schön mit ihr, aber immer nur solange wir dabei sind. Ein Trennungsversuch vor 2 Wochen endete in 30' ängstlichem Weinen und zittern. Es ging nicht anders, da ich arbeitete, als ich dann nach 30' kam, war er sofort ruhig und wieder happy. Nun wissen wir nicht mehr weiter, ist es normal das unser Baby solange fremdelt und selbst die Oma immernoch nicht akzeptiert? Wie weiter? Andere Betreuungerson versuchen, Nanny? Bis ende Jahr kann Vater Ferien nehmen wenn ich arbeite, dann nicht mehr...Besten Dank für ihre werte Einschätzung!
von
Steffi11
am 29.10.2012, 07:00
Antwort auf:
Fremdeln Oma
Halo, die eigentliche Fremdelphase endet mit etwa einem 3/4 Jahr. Allerdings kann das Fremdeln bei sehr ängstlichen Säuglingen und solchen, die keine sichere Bindung entwickelt haben, ziemlich nahtlos in eine starke Anhäglichkeit übergehen. Aber wie bei der sanften Ablösung später im Ki-ga gehört auch beim Abgeben eines Säuglings an die Großmutter oder eine andere Ersatzbezugsperson dazu, dass diese sehr einfühlsam mit dem Kind umgeht und sich die nötigen Sympathien erobert. Sonst klappt die Betreuung ohne die Mutter nicht.
Vielleicht denkt sich die Großmutter eine paar Spiele mit ihrem Enkel aus, die auch schon für Säuglinge taugen. Oder sie geht mit ihm ausführlich spazieren, denn dann ist Ihr Sohn beschäftigt oder er schläft. Nur wenn die "Nanny" von Ihrem Sohn spontan ins Herz geschlossen wird, wäre ein Wechsel der Ersatzbezugsperson Erfolg versprechend. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 29.10.2012