Frage: Fremdbetreuung

Sehr geehrter Her Dr. Posh, Meine Tochter ("normales" Baby) ist nun 7,5 Monate alt und ich beginne jetzt zu arbeiten. Dabei arbeite ich 2 Ganztage, an denen sie von ihren Papa (sehr präsent und liebevoll) betreut wird und an 3 Halbtagen, an denen sie von ihrer Oma (wohnt im selben Haus und wir haben täglichen Kontakt) versorgt wird (zu Hause in ihrem gewohnten Umfeld). An den anderen drei Halbtagen, abends, nachts und am Wochnende bin ich zu Hause. Nachdem meine Tochte in letzter Zeit etwas fremdelt und auch bei ihrer Oma nicht immer bleiben will, und sie sich grundsätzlich am Besten von mir beruhigen lässt, mache ich mir etwas Sorgen. Ist es möglich, dass unter diesen Umständen meine Tochter dennoch eine sichere Bindung aufbaut und vor allem die Beziehung zu mir gut und innig bleibt? Könnten sie mir dazu irgendwelche Ratschläge geben? Danke im Voraus LG Wurzl

Mitglied inaktiv - 30.01.2012, 08:45



Antwort auf: Fremdbetreuung

Hallo, auf diese Frage lässt sich im Voraus und ohne die genauen Umstände zu kennen keine Antwort geben. Zunächst hängt Bindung nicht ausschließlich von der Quantität der Verfügbarkeit der Bindungsperson ab, sondern auch ganz stark von Qualität. Also viel sichere und einfühlsame Zuwendung ersetzt in gewisser Weise die Häufigkeit. Und dann ist es die Frage, wie gut sich die Ersatzbezugspersonen in das Vertrauen des Kindes "hineingearbeitet" haben. Beim Vater ist das in der Regel fast normales Geschehen, da er ja von Anfang mit in der Bindung vorkommt. Bei der Großmutter ist eine längere Zeit Vorarbeit nötig. Aber wenn man merkt, dass sich das Kind bei der Großmutter absolut wohlfühlt und sich auch von ihr versorgen und trösten lässt, dann haben wir das alte Modell der Großfamilie, in der die Betreuung der Säuglinge und Kleinkinder auch immer von der Familie unterstützt worden ist. Und dieses Prinzip ist bei richtiger Handhabe keine Gefährdung der Bindung. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 02.02.2012



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