Fremdbetreuung

Dr. med. Rüdiger Posth Frage an Dr. med. Rüdiger Posth Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

Frage: Fremdbetreuung

Hallo Herr Dr.Posth, ich habe unseren Sohn (wird im Juli 2) vor 2 Wo. das 1. Mal in die Kinderbetreuung d. Fitnessstudios gegeben. Ich hatte vereinbart, dass mir Bescheid gegeben wird, sollte er länger als 2 Minuten weinen. Das tat er nicht, allerdings hat er sehr oft nach mir gefragt und auch immer zur Tür geschaut, ob ich auch wiederkäme. Beim nächsten Mal hat es dann gar nicht mehr funktioniert. Nachdem ich aus dem Raum bin, fing er sofort an zu weinen. Ich bin dann also nach 2 Min. wieder rein und versuchte es noch zweimal, immer mit dem gleichen Ergebnis. Wie gehe ich das Ganze am Besten an? Erst einmal einige Male ganz dabeibleiben und gar nicht erst versuchen rauszugehen? Oder zwischendurch immer mal rausgehen, um dann sofort wiederzukommen, sollte er anfangen zu weinen? Soll ich mich richtig verabschieden oder mich eher rausschleichen? Ich habe auch gemerkt, dass er seitdem viel anhänglicher ist. Einige Abende durfte nur ich ihn ins Bett bringen etc. Ist es noch zu früh?

Mitglied inaktiv - 03.05.2010, 13:12

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Antwort auf: Fremdbetreuung

Hallo, auch für die Fitness-Studios gilt wie für jede Fremdbetreuung, Kinder unter 3 bis 4 Jahre benötigen eine sanfte Ablösung. Zwar ist im Fitness-Studio die Mutter ja immer in der Nähe, was den Prozess erleichtert, aber das Kleinkind weiß das nicht und kann es sich auch noch nicht vorstellen. So sollte eine Mutter, die Sport treiben will tatsächlich erst einmal mit dem Kind in der Betreuung bleiben und sehen, ob das Kind eine Beziehung zur Betreuerin aufbaut. Erst wenn eine stabile Beziehung zu dieser Betreuerin hergestellt ist, kann sie sich dann von ihrem Kind trennen, wobei am Anfang, d.h bis gut 3 Jahre das Weggeh-Prinzip besser ist, als der Verabschiedungs-Prinzip. Denn mit jeder demonstrativen Verabschiedung wird die Trennungsangst auf Neue hervorgerufen. Sollte das Kind dann das Fortsein der Mutter bemerken, ist die stabile Beziehung zur Betreuerin vorhanden (die sich dann beweisen muss). Notfalls ist aber die Mutter hier auch wieder schnell zurück. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 07.05.2010

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