Fremdbetreuung: morgendliches Weinen / Wechsel - Frage 2

Dr. med. Rüdiger Posth Frage an Dr. med. Rüdiger Posth Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

Frage: Fremdbetreuung: morgendliches Weinen / Wechsel - Frage 2

Danke für Ihre erste Antwort. Sanfte Ablösung bei der ersten Tagesmutter haben wir so gut es ging versucht, aber wie sie schon sagen war es mit 9 Monaten nicht einfach. Und nach 3 Monaten Eingewöhnung musste ich arbeiten und mein Sohn hatte sich aber immer noch nicht richtig eingewöhnt. Von der zweiten Tagesmutter lässt er sich trösten, verbringt aber an schlechten Tagen viel Zeit bei ihr auf dem Schoß und löst sich schlecht und ist angespannt und weint bei Kleinigkeiten schnell. An guten Tage löst er sich nach ca. 30 Minuten und ist ausgeglichen und spielt. Es ist halt sehr wechselhaft bei ihm. Wenn wir meine Arbeit einfach mal nicht beachten, welchen Ratschlag würden sie mir geben. Evtl. die Tagesmutter nur auf einen Tag pro Woche reduzieren (jetzt sind es 2) oder am besten ganz aufhören? Vielen DANK

Mitglied inaktiv - 16.01.2012, 07:30



Antwort auf: Fremdbetreuung: morgendliches Weinen / Wechsel - Frage 2

Hallo, so können Sie die Frage nicht stellen. Müssten die Mütter nicht arbeiten, würden viele von Ihnen spontan zunächst einmal gar keine Fremdbetreuung in Anspruch nehmen. Es gibt natürlich außer der wirtschaftlichen Notwendigkeit zu arbeiten auch noch andere Gründe für eine frühe Fremdbetreuung. Aber ist das mehr eine Gewissensfrage, ob man dem Kind diese Anpassungsfähigkeit schon abverlangen kann für ein sehr subjektives Bedürfnis oder ob man nicht wenigstens die ersten 3 Lebensjahre seinem Kind widmet, das ja auf familiäre Berteuung auch ein natürliches Anrecht hat. Die Aussage dazu sind konträr und es werden mehr weltanschauliche Argumente vorgetragen als psychologische. Wenn Sie mich in diesem Punkt festlegen wollen, dann plädiere ich mehr für die psychologischen. Denn in den ersten 3 bis 4 Lebenjahren legen alle Eltern der Welt die lebenslangen Grundlage für ihr Kind. Sicher gibt es Veranlagung und unvermeidbare Entwicklungen, aber entscheidend sind immer die Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit der Eltern und ihre Liebe zum eigenen Kind. Ob Sie nun einmal oder zweimal in der Woche die Tagesmutter beanspruchen ist für das Kind einerlei. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 17.01.2012



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